Gesetz beschlossen Schweden verbietet Zirkus-Auftritte von Elefanten und Seelöwen

Stockholm · Elefanten und Seelöwen dürfen in Schweden künftig nicht mehr im Zirkus auftreten. Die Regierung hat ein Verbot beschlossen. Die Tiere könnten sich in einem Zirkus nicht natürlich verhalten, hieß es zur Begründung.

 Auftritt eines Elefanten im Zirkus (Symbolbild).

Auftritt eines Elefanten im Zirkus (Symbolbild).

Foto: dpa / Yuri Kochetkov

Die schwedische Regierung verbietet den Auftritt von Elefanten und Seelöwen in Zirkussen. Ein entsprechendes Gesetz soll im nächsten April in Kraft treten. „Es ist offensichtlich, dass das Bedürfnis von Seelöwen und Elefanten, sich natürlich zu verhalten, in einem Zirkus nicht gedeckt werden kann“, teilte die schwedische Regierung am Donnerstag mit. Die schwedischen Zirkusse hätten bereits mit der Ausmusterung von Elefanten und Seelöwen begonnen. Das Verbot treffe deshalb vor allem ausländische Unternehmen, die durch Schweden reisten. Der Auftritt von Tieren wie Affenb , Nashörnern oder Giraffen war vorher schon verboten gewesen, wie die Tierrechtsorganisationen Peta und „Vier Pfoten“ berichten.

In Deutschland fordert der Deutsche Tierschutzbund ebenfalls ein Verbot von bestimmten Tierarten im Zirkus. “Insbesondere Wildtiere stellen hohe Ansprüche an ihre Unterbringung. In einem fahrenden Unternehmen sind diese nicht zu erfüllen – egal, wie sehr der Zirkus selbst seine Tierhaltung schön redet“, teilte der Verband dazu mit. Seinen Angaben zufolge sind Wildtiere wie Tiger, Elefanten oder Seelöwen in etwa 300 in Deutschland umherreisenden Zirkusbetrieben zu sehen.

Der Circus Roncalli hatte im vergangenen Jahr angekündigt, dass er die Tiernummern aus seinem Programm streichen wird. "Wir haben uns zum Wohle der Tiere gegen die Tiere entschieden", sagte Markus Strobl, Mediendirektor des Circus Roncalli, unserer Redaktion. Es sei auch eine logistische Entscheidung – der Zirkus spiele gerne in Stadtzentren, beispielsweise auf Rathausplätzen. Dort gebe es aber in unmittelbarer Nähe nicht viele Möglichkeiten, Tiere artgerecht unterzubringen.

(wer/dpa)
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