Millionen Menschen von Blackout betroffen Schweden und Dänen wieder unter Strom

Kopenhagen/Malmö (rpo). Die Stromversorgung in Dänemark und Schweden hat sich gut sieben Stunden nach dem Zusammenbruch des Stromnetzes am Dienstagabend wieder normalisiert. Auf den dänischen Inseln Seeland mit Kopenhagen, Lolland-Falster und Bornholm benötigten die Kraftwerke dabei deutlich länger als die Elektrizitätswerke in Schweden.

<DIV class=dachzeile>Kopenhagen/Malmö (rpo). Die Stromversorgung in Dänemark und Schweden hat sich gut sieben Stunden nach dem Zusammenbruch des Stromnetzes am Dienstagabend wieder normalisiert.

Auf den dänischen Inseln Seeland mit Kopenhagen, Lolland-Falster und Bornholm benötigten die Kraftwerke dabei deutlich länger als die Elektrizitätswerke in Schweden.

In Kopenhagen verlief aber auch am Abend der Bahn-, S-Bahn- und U-Bahnverkehr schleppend oder blieb sogar ganz eingestellt. Als Ursache für den Stromausfall gilt ein Schaltfehler am Atomkraftwerk Oskarshamn an Schwedens Ostseeküste. Dies führte zu einer Kettenreaktion in anderen Kraftwerken.

Um 12.40 Uhr fielen für rund vier Millionen Menschen U-Bahnen, Pendlerzüge und Ampelanlagen aus, die Lichter in Geschäften und Büros erloschen. Von dem Blackout betroffen waren nach Behördenangaben die gesamte Insel Seeland, Bornholm und der Süden Schwedens.

Gegen 15.00 Uhr gingen in der Hauptstadt Kopenhagen langsam die Lichter wieder an. Noch vor Einbruch der Dunkelheit sei die Stromversorgung für die rund 1,8 Millionen Einwohner wieder gesichert, sagte ein Sprecher des Stromversorgers Elkraft System.

Die Polizei berichtete von kleineren Verkehrsunfällen, rund 40 Personen mussten von der Feuerwehr aus stecken gebliebenen Aufzügen gerettet werden. "Die Leute haben das mit einer unglaublichen Gelassenheit hingenommen", sagte Polizeisprecher Flemming Steen Munch der Nachrichtenagentur AP. Hunderte Menschen strömten nach dem Stromausfall aus Geschäften und Büros ins Freie.

Die Brücke, die Kopenhagen über den Öresund mit Malmö in Schweden verbindet, wurde geschlossen und erst am späten Nachmittag wieder geöffnet. Auf beiden Seiten staute sich der Verkehr. Das neue U-Bahn-System, das keine Fahrer mehr benötigt, kam auf der gesamten Strecke zum Stillstand, wie ein Sprecher der Nachrichtenagentur AP sagte. Zwei Züge seien ohne Zwischenfälle evakuiert worden.

Krankenhäuser wurde von Notstromaggregaten versorgt. Der Flughafen von Kopenhagen blieb für zwei Stunden geschlossen, mehr als 40 Flüge in die Hauptstadt mussten annulliert werden. Zahlreiche weitere wurden über Schweden und Norwegen umgeleitet. Polizeisprecher Munch sagte, Schulen und Unternehmen seien aufgefordert worden, Schüler und Mitarbeiter zum Bleiben zu bewegen, um weitere Staus zu vermeiden.

Wirtschaftliche Auswirkungen werde der Stromausfall wegen seiner geringen Dauer kaum haben, erklärte Jasper Hansen von Dänemarks größter Bank, der Danske Bank. Viele Unternehmen hätten die Produktion nach wenigen Stunden wieder aufnehmen können.

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