27-Jährige verklagt Behörden Schwangere muss Kind ohne Hilfe in US-Gefängniszelle zur Welt bringen

Denver · Auf Videoaufnahmen aus der Zelle ist zu sehen, wie die heute 27-jährige Sanchez ihre Wehen bekommt und um Hilfe ruft. Erst nach der fast sechsstündigen Geburt betraten Gefängnismitarbeiter Sanchez' Zelle und brachten sie ins Krankenhaus.

Das Bild der Überwachungskamera zeigt die Gefangene während ihrer Wehen.

Das Bild der Überwachungskamera zeigt die Gefangene während ihrer Wehen.

Foto: dpa/Uncredited

Weil sie ihr Kind ohne medizinische Hilfe in einer Gefängniszelle zur Welt bringen musste, hat eine Frau aus dem US-Bundesstaat Colorado die Stadt Denver verklagt. Diana Sanchez wirft den Behörden vor, ihr "unnötige Angst, Schmerzen und Demütigung" zugefügt zu haben. Die Geburt ereignete sich bereits im Juli des vergangenen Jahres.

Sanchez' Anwältin Mari Newman warf den Behörden vor, ihre "rechtlichen und legalen Pflichten" missachtet zu haben. Die Geburt unter solch katastrophalen Umständen habe ihre Klientin traumatisiert.

Auch die US-Senatorin Kamala Harris, die sich als demokratische Präsidentschaftskandidatin für die US-Wahl 2020 bewirbt, schaltete sich in die Diskussion um den Fall ein. "Die unmenschliche Behandlung einer inhaftierten schwangeren Frau darf nicht ignoriert werden", schrieb sie im Kurzbotschaftendienst Twitter.

Sanchez war bereits im neunten Monat schwanger, als sie unter Betrugsvorwürfen festgenommen und in Untersuchungshaft gebracht wurde.

Der Fall hatte auch zu einer internen Überprüfung in der Polizeibehörde geführt, der das Gefängnis unterstellt ist. Demnach handelten die Beamten "angemessen", wie aus einer Mitteilung der Behörde vom vergangenen November hervorgeht.

(lukra/AFP)
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