Schüsse an US-Universität Eltern erschossen - Polizei nimmt Sohn fest

Chicago · An einer Hochschule im US-Staat Michigan soll sich ein Student mit seinen Eltern gestritten und sie dann erschossen haben. Der junge Mann flog, wurde später aber festgenommen.

 Sicherheitskräfte suchen den Verdächtigen.

Sicherheitskräfte suchen den Verdächtigen.

Foto: ap

Nach den tödlichen Schüssen auf seine Eltern auf einem Universitäts-Campus im US-Bundesstaat Michigan ist der mutmaßliche Schütze festgenommen worden. Der 19-jährige Student befinde sich seit Samstagfrüh in Gewahrsam, teilte die Polizei mit. Nach Universitätsangaben entdeckte ein Zugpassagier kurz nach Mitternacht den Flüchtigen und alarmierte die Polizei.

Der Mann soll am Freitagmorgen im Wohnbereich der Central Michigan University in der Stadt Mount Pleasant seine Eltern erschossen haben. Die Polizei ordnete nach den Schüssen die Sperrung des Campus an. Alle anwesenden Studenten und Lehrenden mussten sich in ihren Unterrichtsräumen verbarrikadieren, während die Polizei mit Hubschraubern und Spürhunden das Gelände absuchte. Erst nach mehr als sieben Stunden durften sie wieder ins Freie, während die Suche nach dem Flüchtigen weiterging.

Die Tat hatte offenbar familiäre Hintergründe. Ein Sprecher der Universitätspolizei sprach von einem "häuslichen" Streit in einem Wohnbereich des Geländes der Central Michigan University in der Stadt Mount Pleasant. Weitere Menschen kamen nicht zu Schaden. Mehr als 100 Polizisten suchten den Verdächtigen. Stunden später wurde er festgenommen.

Verdächtiger ist der Polizei bekannt

Der Tatverdächtige ist der Polizei bekannt. Der 19-Jährige war den Angaben zufolge in der Nacht vor der Tat mit einem Drogenproblem - einer Überdosis oder einer körperlichen Reaktion auf Rauschgifteinnahme - von der Polizei ins Krankenhaus gebracht worden. Von dort wurde er einige Stunden später entlassen. Seine Eltern stammten aus der Nähe von Chicago, sein Vater war Polizist. Offenbar waren sie auf dem Campus zu Besuch.

Der Präsident der Hochschule, George Ross, sprach von einem "tragischen Tag" für die Central Michigan University. Dort sind rund 23.000 Studenten eingeschrieben. Freitag war der letzte Vorlesungstag vor den Frühlingsferien. Viele Eltern kamen an die Hochschule, um ihre Kinder für die freien Tage abzuholen.

In den USA gibt es immer wieder Zwischenfälle mit Schusswaffen an Schulen und Hochschulen. Zuletzt hatte ein Blutbad am Valentinstag an einer Oberschule in Florida für Entsetzen gesorgt. Der 19-jährige Täter, ein ehemaliger Schüler der High School in Parkland, erschoss 17 Menschen mit einem Schnellfeuergewehr. Nach der Tat wurden die Forderungen nach einer Änderung der laxen US-Waffengesetze lauter.

(wer)
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