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Drei Kinder und drei Erwachsene tot Schützin des Massakers an US-Grundschule plante Angriff offenbar minutengenau

Update | Nashville · An einer US-Grundschule wurden sechs Menschen durch Schüsse getötet. Die Schützin soll die christliche Privatschule einst selbst besucht haben und hinterließ schriftliche Mitteilungen. Das Motiv gibt aber weiter Rätsel auf.

US-Grundschule in Nashville/Tennessee: Sechs Menschen erschossen
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Schüsse in US-Grundschule – sechs Menschen sterben

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Foto: AP/Jozen Reodica

Die ehemalige Schülerin plante ihren Angriff anscheinend genau: Die Schützin, die in einer Grundschule in Nashville im US-Staat Tennessee das Feuer eröffnete und sechs Menschen tötete, hatte eine detaillierte Karte des Gebäudes bei sich und observierte zuvor die Umgebung, wie die Polizei mitteilte. Der Polizeichef der Stadt, John Drake, nannte zwar kein Motiv für den Überfall auf die christliche Covenant School, beschrieb aber die ausgeklügelte Planung der Schützin, die noch am Tatort von Beamten getötet wurde.

„Wir haben ein Manifest, wir haben einige Schriften, die wir durchgehen, die sich auf dieses Datum beziehen“, sagte Drake Reportern. „Wir haben eine gezeichnete Karte, wie das alles ablaufen sollte.“ Dem Sender NBC News sagte er, die Ermittler glaubten, die Schützin habe einen Groll gehegt, weil sie die Schule habe besuchen müssen. Ihre Opfer waren drei Kinder im Alter von neun Jahren und drei Mitarbeiter der Schule, alle Anfang 60.

Die Bilder nach dem Massaker erscheinen vertraut: Eltern eilen in Panik zur Schule in der Hoffnung, dass ihre Kinder überlebt haben, Menschen umarmen sich unter Tränen, die Nachbarschaft ist fassungslos und organisiert Mahnwachen. Rachel Dibble betreute Kinder, die nach dem Angriff in eine nahe gelegene Kirche gebracht wurden, damit sie dort auf ihre Eltern warten. Alle seien schockiert gewesen, beschreibt sie die Szene. „Die Menschen haben unwillkürlich gezittert“, sagte sie. Die Kinder hätten den Morgen ganz normal begonnen und nun habe sich ihr ganzes Leben verändert.

Die Polizei äußerte sich vage zum Geschlecht der Schützin. Stundenlang sprach die Polizei von einer 28-jährigen Frau und identifizierte sie als Audrey H. Auf einer Pressekonferenz am späten Nachmittag sagte der Polizeichef dann, H. sei transgender. Polizeisprecher Don Aaron lehnte weitere Angaben zur Identität der Täterin ab.

Die Behörden gaben an, H. sei mit zwei Sturmgewehren und einer Handfeuerwaffe bewaffnet gewesen. Mindestens zwei dieser Waffen wurden nach Angaben des Polizeichefs vermutlich legal in der Gegend von Nashville gekauft. Bei einer Durchsuchung ihrer Wohnung wurden eine abgesägte Schrotflinte, eine zweite Schrotflinte und andere nicht näher bezeichnete Beweismittel gefunden.

Die Covenant School wurde von der Covenant Presbyterian Church gegründet und liegt im wohlhabenden Viertel Green Hills südlich der Innenstadt von Nashville, in dem sich auch das berühmte Bluebird Café befindet - ein bei Musikern und Songwritern beliebter Treffpunkt. Die Schule hat etwa 200 Schüler von der Vorschule bis zur sechsten Klasse sowie etwa 50 Mitarbeiter.

„Unsere Gemeinschaft ist tieftraurig“, teilte die Schule mit. „Wir trauern um einen enormen Verlust und stehen unter Schock, nachdem der Terror unsere Schule und Kirche erschüttert hat.“ Nun wolle man sich darauf konzentrieren, Schüler, Familien, Lehrkräfte und Mitarbeiter zu unterstützen und den Prozess der Heilung zu beginnen.

Das Massaker vom Montag dauerte etwa 14 Minuten. Bei der Polizei ging um 10.13 Uhr der erste Anruf mit dem Hinweis auf einen Schützen auf dem Schulgelände ein. Die Polizei teilte mit, die Schützin habe aus einem Fenster im zweiten Stock auf die eintreffenden Beamten geschossen und sei mit einer großen Menge Munition bewaffnet gewesen. Um 10.27 Uhr sei sie von Polizisten erschossen worden. Die Behörden veröffentlichten auch Videoaufnahmen, die die Schützin beim Eintreffen an der Schule und im Gebäude zeigten. Zu dem Zeitpunkt waren nach Angaben von Aaron keine Beamten vor Ort, weil es sich um eine Schule in kirchlicher Trägerschaft handelt.

US-Präsident Joe Biden sprach am Montag im Weißen Haus vom schlimmsten Alptraum einer Familie und forderte den Kongress erneut auf, ein Verbot bestimmter halbautomatischer Waffen zu erlassen.

Die erschütterte Stadt trauerte am Montagabend bei Mahnwachen. In der Belmont United Methodist Church sangen die Teilnehmer, knieten zum Gebet nieder und entzündeten Kerzen, während immer wieder Schluchzen zu hören war. Sie beklagten die landesweite Häufung von Schusswaffenangriffen. „Wir müssen trauern“, sagte Pastor Paul Purdue. „Wir müssen Raum schaffen für andere, die trauern. Wir müssen die Schreie unserer Nächsten hören.“

(hebu/mzu/dpa)
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