Verdacht des sexuellen Missbrauchs Schon mehr als 200 Menschen von Sekten-Ranch abgeholt

Fort Worth (RPO). Der Polizeieinsatz auf der Ranch einer polygamen Sekte im US-Bundesstaat Texas geht weiter. Inzwischen wurden mehr als 200 Menschen von der Ranch abgeholt. Die Behörden haben den Verdacht, dass in der Sekte junge Mädchen sexuell missbraucht werden.

Von der als Tempel genutzten Ranch der Fundamentalistischen Kirche der Heiligen der Letzten Tage in El Dorado seien 60 Frauen und 159 Kinder in Sicherheit gebracht worden, berichtete die Zeitung "Salt Lake Tribune" am späten Sonntagabend. Sie sollten den Angaben zufolge von Sozialarbeitern befragt werden. Die Durchsuchung des Geländes sei noch nicht beendet, schrieb das Blatt.

Einem Bericht der Zeitung "Houston Chronicle" vom Sonntag zufolge hatten sich Spezialeinheiten der Polizei am Samstagabend Zugang zu der Ranch verschafft. Anlass für das Vorgehen der Behörden waren Informationen über einen 50-Jährigen, der illegal eine 16-Jährige geheiratet und mit ihr Geschlechtsverkehr gehabt haben soll. Das Mädchen soll vor einigen Monaten ein Baby geboren haben.

Die Ranch in El Dorado mit ihren riesigen Anlagen wurde von der Sekte im Jahr 2003 gekauft und seither von den Behörden beobachtet. Die "Fundamentalistische Kirche der Heiligen der Letzten Tage" hatte sich von der Mormonkirche "Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage" abgespalten.

Sektenführer Jeffs, der von seinen Anhängern als Prophet betrachtet wird, wurde 2006 in Las Vegas verhaftet und im vergangenen Jahr wegen Beihilfe zu Vergewaltigung zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe verurteilt. Die Mormonen hatten die Polygamie bereits vor mehr als einem Jahrhundert abgeschafft.

(afp)
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