Denkmal wurde aufgerichtet Schiefer Turm von Pisa ist nicht mehr ganz so schief

Rom · Es ist ein beliebtes Foto-Motiv von Touristen: Sie stellen sich vor den Schiefen Turm von Pisa und tun so, als würden sie ihn stützen. Deswegen soll das Bauwerk freilich nie ganz gerade sein. Aber etwas mehr als bisher.

Der schiefe Turm von Pisa ist nicht mehr ganz so schief: Ingenieuren sei es gelungen, das weltberühmte Denkmal um vier Zentimeter aufzurichten, meldete die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Donnerstag. Sie sie zitierte einen Berater des internationalen Komitees für die Instandhaltung des Turms, Nunziante Squeglia, mit den Worten, die allmähliche Umkehrung der Schieflage sei eine gute Nachricht. Noch bedeutsamer sei die Feststellung, dass der Glockenturm aus dem 12. Jahrhundert in einem baulich besseren Zustand als bisher gedacht sei.

Der Turm von Pisa steht auf einem lehmig-sandigen Untergrund, der sich unter dem Gewicht verformt. Seit den 1930er Jahren hatte sich der Turm zunehmend geneigt, so dass ab 1993 Gegenmaßnamen ergriffen wurden. Nachdem Gegengewichte und provisorische Halteseile keine Abhilfe schufen, wurden ab Mitte der 1990er Jahre schräge, vier bis fünf Meter tiefe Löcher in den Boden gebohrt. Das darüber liegende Erdreich sackte langsam nach, schließlich auch der Boden des Turmes.

Das Bauwerk richtete sich in der Folge zunehmend auf, die Gesamtneigung verringerte sich von 5,5 auf etwa vier Grad. Seit 2001 soll sich die Neigung um mehr als 40 Zentimeter verringert haben. Berechnungen zufolge ist das Gebäude damit wohl für die nächsten 300 Jahre gesichert. Ganz gerade soll es freilich nicht werden. Sonst verlören Pisa und ganz Italien eines ihrer bekanntesten Wahrzeichen.

(wer/AP/dpa/KNA)
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