Sammelklage in den USA Arzt soll mindestens 177 Männer sexuell missbraucht haben

Ein Arzt an der Ohio State University soll mindestens 177 männliche Studenten sexuell missbraucht haben. Die Anschuldigungen umspannen einen Zeitraum von 1979 bis 1997. 2005 tötete sich der Arzt selbst.

 Das Schild am Campus der Ohio State University in Columbus, Ohio (Symbolfoto).

Das Schild am Campus der Ohio State University in Columbus, Ohio (Symbolfoto).

Foto: AP/Angie Wang

Die Vorwürfe stammen von Athleten aus mindestens 16 Sportarten sowie von Studierenden, die in einem Gesundheitszentrum an der Uni oder in seiner Klinik abseits der Hochschule behandelt worden sind. Wie aus dem Bericht hervorgeht, wussten Universitätsmitarbeiter bereits 1979 von den Beschwerden und Bedenken. Sie scheiterten aber daran, die Vorwürfe zu überprüfen oder andere bedeutende Schritte einzuleiten.

Es gibt zwei Sammelklagen von Dutzenden Beschuldigern gegen die Ohio State. Darin heißt es, mehr als 20 Mitarbeitern sei das sexuelle Fehlverhalten des Arztes bekannt gewesen, aber sie hätten ihn nicht aufgehalten. Nach Angaben der Universität ist eine Vermittlung in der Sache eingeleitet worden.

Viele der Beschuldiger sind offen mit ihren Vorwürfen umgegangen. Sie haben etwa angegeben, bei Sportprüfungen begrapscht oder unangemessen angefasst worden zu sein. Andere gaben an, in Umkleidekabinen angestarrt worden zu sein.

Der Präsident der Ohio State, Michael Drake, entschuldigte sich bei den Opfern. Die Hochschule habe im Umgang mit den Fällen „fundamental versagt“.

(dpa)
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