28 Passagiere an Bord Wrack von verschwundenem Passagierflugzeug in Russland gefunden

Moskau · Ein stundenlang im Osten Russlands vermisstes Passagierflugzeug mit 28 Menschen an Bord ist wohl abgestürzt. Ein Suchtrupp hat die Wrackteile der Maschine entdeckt. Für den Betreiber der Maschine war es nicht das erste Unglück.

Eine Maschine vom Typ An-26 mit der gleichen Bordnummer #RA-26085 wie das verunglückte Flugzeug (Archivfoto).

Eine Maschine vom Typ An-26 mit der gleichen Bordnummer #RA-26085 wie das verunglückte Flugzeug (Archivfoto).

Foto: dpa/Marina Lystseva

Beim Absturz einer Passagiermaschine im Fernen Osten Russlands sind wahrscheinlich alle 28 Menschen an Bord ums Leben gekommen. Trümmer des Flugzeugs vom Typ Antonow An-26 seien nahe dem Zielflughafen auf der Halbinsel Kamtschatka gefunden worden, teilte die russische Luftfahrtbehörde am Dienstag mit. Die Maschine befand sich bei schlechtem Wetter im Landeanflug, als sie vom Radar verschwand.

Die Maschine war mit 22 Passagieren und sechs Besatzungsmitgliedern auf dem Weg von Petropawlowsk-Kamtschatski nach Palena am Ochotskischen Meer. Etwa zehn Kilometer vor dem Zielflughafen sei bei nebligem und wolkigem Wetter der Kontakt abgebrochen, teilte die Lokalregierung in Kamtschatka mit. Sie schickte zwei Hubschrauber und ein Flugzeug auf die Suche nach der vermissten Antonow. Das Wrack wurde fünf Kilometer vom Flughafen entfernt gefunden.

Gouverneur Wladimir Solodow sagte der Nachrichtenagentur Interfax, der Hauptteil des Wracks sei an der Küste entdeckt worden. Andere Trümmerteile trieben im Meer.

Medienberichten zufolge gab es keine Überlebenden. An Bord befand sich auch die Vorsitzende der Lokalregierung von Palana, Olga Mochirewa, wie die Behörden mitteilten. Allerdings wurden noch keine Leichen gefunden, eine offizielle Bestätigung für die Todesfälle gab es nicht.

Eine Such- und Rettungsmission wurde in der Gegend von Palana gestartet, aber die Arbeit kam in dem bergigen Gelände nur langsam voran. Gouverneur Solodow sagte, das Gebiet, in dem das Wrack gefunden wurde, sei schwer zugänglich. Ein Hubschrauber könne dort nicht landen. Die Aktion wurde mit Einbruch der Dunkelheit abgebrochen und sollte am Morgen wiederaufgenommen werden. Geplant war der Einsatz von Tauchern und Bergrettern.

Der Chef der Betreibergesellschaft, Alexej Chabarow, versicherte Interfax, das Flugzeug sei technisch fehlerfrei gewesen. Sein Stellvertreter Sergej Gorb sagte, die Maschine sei gegen einen Felsen am Meer geprallt, der nicht in der Einflugschneise liege.

Vor neun Jahren war eine An-28 des Unternehmens auf derselben Strecke vor der Landung in Palena in einen Berg gekracht. Zehn der 14 Menschen an Bord wurden getötet. Beide Piloten hatten Alkohol im Blut, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass berichtete.

(ahar/mba/dpa/AFP)
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