In Großbritannien gestorbener Kremlkritiker Russland will ans Beresowski-Vermögen

Moskau · Nach dem Tod des Kremlkritikers Boris Beresowski will Russland auf das Vermögen des in Moskau wegen zahlreicher Wirtschaftsverbrechen verurteilten Unternehmers zugreifen.

Die Generalstaatsanwaltschaft strebe weiter eine Rückkehr von Besitztümern an, die Beresowski sich illegal angeeignet habe, teilte die Behörde nach Angaben der Agentur Interfax am Montag mit. Details wurden nicht genannt.

Der am Samstag tot in Großbritannien aufgefundene frühere Moskauer Machtpolitiker war nach seiner Flucht ins englische Exil von der russischen Justiz in gut einem Dutzend Verfahren in Abwesenheit verurteilt worden. Beresowski hatte die Prozesse als politische Rache gegen ihn kritisiert.

Der Erzfeind von Kremlchef Wladimir Putin war im Alter von 67 Jahren gestorben. Die Todesursache ist unklar. Allerdings hatten Ermittler nach ersten Erkenntnissen keine Hinweise auf ein Verbrechen entdeckt. Möglich ist nach Meinung von Angehörigen ein Herzinfarkt.

In russischen Medien stritten Experten darüber, ob sich Beresowski wegen Depressionen und finanziellen Problemen das Leben genommen haben könnte. Vertraute Beresowskis bezweifelten einen Selbstmord.

(dpa/das)
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