UN-Generalsekretär "tief besorgt" Russland unterstützt Assad mit Kriegsschiffen

Moskau · Zwei russische Kriegsschiffe sind offenbar auf dem Weg nach Syrien. Ihre Ankunft wird für Samstag im Hafen Tartus erwartet, wie die staatliche Nachrichtenagentur Itar-Tass am Freitag unter Berufung auf den Generalstab der Marine berichtete. Tartus ist die zweitgrößte Hafenstadt Syriens.

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Die beiden Kriegsschiffe gehören zu einer Reihe von russischen Seefahrzeugen, die sich derzeit im Mittelmeer aufhält. Sie sollen dem Bericht zufolge ein paar Tage im Hafen - einem der wenigen russischen Außenposten im Ausland - verweilen.

Mit den Kriegsschiffen dürfte Russland Beobachtern zufolge seine Macht demonstrieren und Unterstützung für den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad signalisieren wollen.

Russland unterhält enge Beziehungen zu Syrien. So ist das arabische Land ein wichtiger Käufer russischer Waffen. Seit Beginn der Proteste in Syrien gegen die Regierung sind nach UN-Angaben mindestens 5000 Menschen getötet worden.

Die Vereinten Nationen werfen der syrischen Führung schwere und systematische Menschenrechtsverletzungen vor. Syrien weist die Vorwürfe zurück und macht kriminelle Banden für die seit acht Monaten anhaltenden Unruhen verantwortlich.

Nach dem jüngsten Selbstmordanschlag in Damaskus mit 26 Toten hat sich UN-Generalsekretär Ban Ki Moon besorgt über die Lage in Syrien geäußert. "Ich bleibe tief besorgt wegen der sich verschlechternden Lage in Syrien, wo seit März vergangenen Jahres Tausende ihr Leben verloren und Menschen weiterhin täglich getötet werden", sagte Ban am Freitag.

Jede Gewalt sei "unannehmbar" und müsse "sofort gestoppt" werden.
Bei dem Selbstmordanschlag zur Zeit des Freitagsgebets waren in Damaskus nach offiziellen Angaben 26 Menschen getötet und 63 weitere verletzt worden. Syriens Regierung und Opposition machten sich gegenseitig verantwortlich, die Muslimbrüder verlangten eine internationale Untersuchung.

Der syrische Nationalrat, in dem die wichtigsten Oppositionsgruppen vertreten sind, gab der Regierung die Schuld. Sicherheitskräfte erschossen zudem acht Menschen, als in ganz Syrien zehntausende Menschen erneut gegen Staatschef Baschar al-Assad demonstrierten.

(REU/AFP)
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