"Whistleblower" weiter am Moskauer Flughafen Russland: Auslieferung von Snowden ist "unmöglich"

Moskau · Trotz deutlicher Warnungen der USA lehnt Russland eine Auslieferung des früheren US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden weiter strikt ab. Der "Whistleblower" darf den Flughafen derweil immer noch nicht verlassen. Offenbar fehlt noch ein entsprechendes Dokument.

"Eine Auslieferung ist unmöglich", sagte Michail Fedotow, der Chef des Kreml-Menschenrechtsrates, am Donnerstag der Agentur Interfax.

Internationale Konventionen würden verbieten, einen Menschen abzuschieben, der um vorläufiges Asyl gebeten habe, sagte Fedotow. Russland verweist zudem darauf, dass in den USA die Todesstrafe vollzogen werde und es überdies kein bilaterales Auslieferungsabkommen gebe.

US-Botschafter Michael McFaul betonte bei Twitter, die USA hätten nicht die "Auslieferung", sondern die "Rückkehr" Snowdens gefordert.
Der 30-Jährige hält sich seit mehr als einem Monat in der Transitzone des Moskauer Flughafens Scheremetjewo auf.

Interfax meldete unter Berufung auf Sicherheitskreise, ein notwendiges Dokument der Migrationsbehörde, mit dem Snowden den Airport verlassen darf, sei noch immer nicht bei den Grenzbehörden eingegangen.

Die Sprecherin von US-Außenminister John Kerry hatte zuvor gesagt, Washington wäre "tief enttäuscht", falls Snowden nach Russland einreisen dürfe. Die USA suchen den IT-Experten wegen Geheimnisverrats.

(dpa)
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