Hohe Temperaturen fesseln Mann an Rollstuhl Österreicher plant Klimaklage vor EU-Menschenrechtsgerichtshof

Wien · Ein 40-jähriger Österreicher will den EU-Menschenrechtsgerichtshof über die Erderwärmung verhandeln lassen. Er leidet unter einer temperaturabhängigen Form der Multiplen Sklerose und ist ab etwa 25 Grad Außentemperatur an den Rollstuhl gefesselt.

 Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte.

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte.

Foto: dpa/Violetta Kuhn

Ein Österreicher will die schädliche Wirkung der Erderwärmung auf Menschen mit Multipler Sklerose vor den Europäischen Menschenrechtsgerichtshof (EGMR) bringen. Der Mann, der sich Mex M. nennt, berichtete am Dienstag, dass er an einer temperaturabhängigen Form der Nervenkrankheit leidet. Wegen des sogenannten Uhthoff-Phänomens sei er ab 25 Grad auf den Rollstuhl angewiesen. M. will vor dem Gericht in Straßburg gegen Österreich vorgehen, weil sein Land keine Möglichkeit biete, das Recht auf Gesundheit im Zusammenhang mit Umwelteinflüssen einzuklagen. Unterstützt wird der 40-Jährige unter anderen von der Klimabewegung Fridays for Future.

Die Klage soll im April eingereicht werden. M. stehe für Millionen Menschen, deren Grundrechte von der Klimakrise betroffen seien, wurde seine Anwältin Michaela Krömer in einer Mitteilung von Fridays for Future zitiert. „Ich bin jetzt schon von der Klimakrise betroffen und in Zukunft noch viel stärker“, sagte M. „Ich bin nicht gerne hilflos, und noch weniger gerne rechtlos.“ Nach Angaben der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft erleben viele Erkrankte bei Hitze vorübergehende Schwäche, Sehprobleme oder sogar Lähmungen.

(th/dpa)
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