Fall Trayvon Martin Rodney King meldet sich zu Wort

Los Angeles · In die Debatte um den Tod von Trayvon Martin in den USA hat sich nun auch Rodney King eingeschaltet, dessen Fall 1992 die schwersten Rassenunruhen in den USA seit den 60er Jahren ausgelöst hatte. "Sie tun mir so leid, er war noch ein Kind, nur ein Kind", sagte King mit Blick auf die Familie des schwarzen Teenagers am Freitag dem Fernsehsender CNN.

USA: Tod eines 17-jährigen Schwarzen löst Proteste aus
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Zugleich wandte er sich nachdrücklich gegen das "Stand Your Ground"-Gesetz (Weiche nicht zurück), das den Bürgern in Florida ein besonders weitreichendes Recht auf Selbstverteidigung einräumt.

Gesetzesänderung gefordert

"Es tut mir leid, dass er mit dem Leben für so ein Gesetz zahlen musste", sagte King mit Blick auf den 17-jährigen Martin. Das Gesetz müsse unbedingt geändert werden. Martin war Ende Februar in Sanford in Florida erschossen worden. Der Todesschütze George Zimmerman, der Mitglied einer Bürgerwehr war, gab an, in Notwehr gehandelt zu haben. Der Jugendliche, der sich nach einem Einkauf in einem bewachten Wohngebiet auf dem Heimweg befand, war jedoch unbewaffnet.

Der schwarze Autofahrer King war im März 1991 auf einer Autobahn bei Los Angeles von weißen Polizisten brutal zusammengeschlagen worden. Der Vorfall wurde zufällig auf Kamera aufgezeichnet. Der Freispruch der Beamten vor Gericht am 29. April 1992 führte in mehreren Städten zu tagelangen Ausschreitungen, bei denen 55 Menschen getötet und mehr als 2000 verletzt wurden. King äußerte sich kurz vor dem 20. Jahrestag der Unruhen.

(AFP)
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