Altersheim in Vermont Seniorin mischt Gift und testet es an Mitbewohnern

New York · Eine 70-jährige Amerikanerin hat laut Anklage Gift aus Pflanzensamen gewonnen und die Wirkung an Mitbewohnern ihres Altersheims im US-Bundesstaat Vermont ausprobiert. Sie flog auf, weil sie Fläschchen mit "Rizin" beschriftete.

 Rizin lässt sich leider relativ leicht aus den Samen des Wunderbaums gewinnen. (Archivfoto)

Rizin lässt sich leider relativ leicht aus den Samen des Wunderbaums gewinnen. (Archivfoto)

Foto: dpa, dpa-tmn

Ein Krankenhaus hatte die amerikanische Bundespolizei FBI alarmiert. Beamte stellten die Flaschen dann im Zimmer der Frau sicher. Bei der Vernehmung gab die Frau an, die Samen auf dem Grundstück des Altersheims gesammelt, das Rizin nach Anleitungen im Internet gewonnen und den Speisen und Getränken von Mitbewohnern beigemengt zu haben.

Ein Test für sich selbst

Sie erklärte der Polizei weiter, dass sie sich mit dem Rizin am Ende selbst Schaden zufügen wollte. Um mögliche Erstwirkungen zu erkunden, ging sie ins Krankenhaus und ließ sich gründlich untersuchen, wie es am Samstag auf der Webseite des US-Bundesgerichtes in Vermont hieß.

Freimütig erzählte die Frau Ärzten und Schwestern von ihrem Plan. Diese alarmierten das FBI. Laut Gericht befindet sich die alte Dame in Haft und soll am Mittwoch einem Richter vorgeführt werden.

Derweil ergaben die Ermittlungen, dass niemand im Heim an den geheimen Rizin-Dosen erkrankte. Nur bei einer Nachbarin seien Spuren des Gifts im Blut festgestellt worden. Rizin ist ein Protein aus den Samen des Wunderbaums (Ricinus communis), der auch hierzulande im Sommer viele Gärten schmückt. Für eine tödliche Dosis kann die in wenigen Samenkörnern enthaltene Menge reichen.

(csi/dpa)
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