1,5 Milliarde Muslime feiern Opferfest Religionsgelehrte verurteilen "Hadsch-Selfies"

Mekka · Mehr als 1,5 Milliarden Muslime weltweit begehen am Samstag das viertägige Opferfest. Eid al-Adha ist das wichtigste Fest im Islam. Mit rituellen Tierschlachtungen erinnern Muslime an die Bereitschaft Abrahams (arabisch: Ibrahim), seinen Sohn zu opfern, um Gott seinen Glauben zu beweisen.

Das Opferfest wird zum Höhepunkt der jährlichen Wallfahrt Hadsch gefeiert. Im saudi-arabischen Mekka haben sich rund 1,4 Millionen muslimische Pilger aus 163 Ländern versammelt. Darüber hinaus haben sich Hunderttausende Pilger auf den Weg nach Mekka gemacht, dem wichtigsten Pilgerort im Islam.

Viele Gläubige haben ihre Mobiltelefone zur Pilgerreise mitgenommen. Jetzt wettern saudische Religionsgelehrte gegen einen neuen Trend - die sogenannten Hadsch-Selfies. Die Pilger machen nämlich in der Heiligen Moschee, wo die Kaaba steht, Porträtaufnahmen von sich selbst. Religionsgelehrte verurteilen das als eitle Spielerei. "Es scheint, als sei das einzige Ziel des Hadsch, nur noch Erinnerungsfotos zu machen, anstatt zu beten", wetterte der saudische Gelehrte Scheich Abdul Rassak al-Badr in der lokalen Tageszeitung "Arab News".

Der Hadsch ist eine der fünf Säulen im Islam. Jeder fromme Muslim, der gesund ist und es sich leisten kann, sollte einmal im Leben nach Mekka pilgern. In Mekka besuchen die Gläubigen unter anderem die Heilige Moschee und umrunden die Kaaba. Das quaderförmige Heiligtum soll von Adam errichtet worden sein. Bei weiteren Riten bitten die Pilger am Berge Arafat Gott um Vergebung. Sie werfen Kieselsteine auf drei Steinsäulen, um symbolisch den Teufel zu steinigen.

Das Opferfest wird auch von Muslimen gefeiert, die nicht am Hadsch in Mekka teilnehmen. Muslime auf aller Welt kommen an diesem Tag auf den Straßen zusammen, um Tiere zu opfern und den Armen zu spenden.

(dpa)
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