Frauen an der Leine Sänger J Balvin entschuldigt sich für sexistisches Musikvideo

Bogota · „Perra“ heißt auf Deutsch „Hündin“ und ist der neue Song des bekannten kolumbianischen Reggaeton-Sängers J Balvin. Das Musikvideo dazu, in dem Frauen wie Hunde an der Leine geführt wurden, löste eine Kontroverse aus.

 Der kolumbianische Reggaeton-Sänger J Balvin bei einer Preisverleihung (Archivfoto).

Der kolumbianische Reggaeton-Sänger J Balvin bei einer Preisverleihung (Archivfoto).

Foto: dpa/Marta Lopez

Nach der Empörung wegen seines Songs „Perra“ hat der kolumbianische Reggaeton-Sänger J Balvin um Entschuldigung gebeten. „Ich möchte mich bei allen Menschen entschuldigen, die sich angegriffen gefühlt haben, insbesondere bei Frauen und der schwarzen Gemeinschaft“, sagte der Sänger in einem Video in sozialen Netzwerken am Sonntag (Ortszeit). Er habe immer Toleranz, Liebe und Integration gefördert.

Direkt wandte sich J Balvin an seine Mutter, die in kolumbianischen Medien überrascht und besorgt auf das Video zu „Perra“ reagiert hatte, in dem Frauen mit Ketten um den Hals zu sehen waren, die wie Hunde an der Leine geführt werden. „Vergib' mir und ich verspreche, mich jeden Tag zu bessern.“

Der Song hatte in Kolumbien große Empörung bis in Regierungskreise ausgelöst. Vizepräsidentin und Außenministerin Marta Lucía Ramírez bezeichnete den Text von „Perra“ (Hündin) als „sexistisch, machistisch und rassistisch“. Der Song enthalte Ausdrücke, die die Rechte der Frauen verletzen, indem sie diese mit einem Tier verglichen, das beherrscht und misshandelt werden solle.

Der Sänger wollte sein Lied anders verstanden wissen: Es handle davon, „dass Frauen genauso wie Männer Aufreißer sein können. Wenn du als Mann ein Player bist, kann eine Frau dich „beißen“ - weil sie vielleicht genauso ist wie du“, hatte der 36-Jährige, mit bürgerlichem Namen José Álvaro Osorio Balvín, zur Veröffentlichung im September gesagt. Seine Musik sei „einfach sexy“.

Der Reggaeton, eine Mischung aus Rap, Reggae und weiteren karibischem Klängen ist weltweit bekannt – und erfolgreich. Der Rhythmus ist packend, die Text sind eindeutig, die Bewegungen erotisch: Das Genre hat den Sprung von Lateinamerika längst in die Welt geschafft. Wie der Hip Hop ist es aber auch nicht unumstritten. Die höchst brisanten Texte sind für viele klar sexistisch bis frauenfeindlich.

(jbu/dpa)
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