Fotos Rebekah Brooks - Murdochs Frau fürs Grobe
Die Britin Rebekah Brooks galt einst als mächtigste Journalistin der Welt. In Folge des Abhörskandals in Großbritannien erlebt sie nun einen steilen Absturz. Am Sonntag wurde sie von Scotland Yard verhaftet.
Über Jahre pflegte sie als Chefin auflagenstarker Bouelvardblätter mit den Mächtigen des Landes enge und engste Beziehungen. Geben und Nehmen, hieß die Devise. Ohne den Schutz der mächtigen Boulevardmedien wäre auf der politischen Bühne sowieso nichts zu holen, so die Meinung der Eliten.
So natürlich und fröhlich die Frau mit den roten Locken auf den ersten Blick wirken kann, so wenig Hemmungen legte sie im Lauf ihrer journalistischen Karriere an den Tag. So rief sie etwa ihre Leser auf, verurteilte Sexualstraftäter in ihrer Nachbarschaft an den Pranger zu stellen.
Auch Premier David Cameron suchte die Nähe zu Brooks. Cameron war eingeladen, als sie 2009 den früheren Pferdetrainer Charlie Brooks heiratete. Die beiden Familien, die in Oxfordshire quasi in der Nachbarschaft wohnen, haben auch schon ein Weihnachts-Dinner zusammen verbracht.
Sie war eine der engsten Vertrauten des amerikanischen Medienmoguls Rupert Murdoch.Lange hatte er eisern zu seinem Schützling gehalten, doch wurde der Druck offenbar zu groß. Etwa eine Woche nach dem Aus des Flagschiffs "News of the World" setzte er sie vor die Tür. Journalisten des Blattes hatten Handys eines ermordeten Mädchens und Angehöriger von getöteten Soldaten angezapft.
Bereits als Teenager soll Brooks den Wunsch gehegt haben, Journalistin zu werden. Mit 20 Jahren fing sie bei der "News of the World" an und arbeitete sich binnen weniger Jahre ganz nach oben: Im Jahr 2000 wurde Brooks die jüngste britische Chefredakteurin aller Zeiten. Bis 2003 stand sie an der Spitze der "News of the World" - zur Zeit der Abhöraktionen. Eine Mitwisserschaft weist sie zurück.
Nach dem Chefposten bei "News of the World" leitete Brooks "The Sun", ehe sie 2009 an die Spitze des britischen Murdoch-Ablegers News International rückte.
Ihr eigenes Privatleben schirmt die begnadete Netzwerkerin dagegen weitgehend ab.