Skandal in Japan Rassistischer Lehrer fordert Schüler zum Selbstmord auf

Tokio (rpo). Ein japanischer Lehrer soll einen neunjährigen Schüler wegen seiner amerikanischen Abstammung misshandelt und mit den Worten "Spring aus Deiner Wohnung und stirb" zum Selbstmord aufgefordert zu haben. Jetzt kümmern sich 503 Juristen um den Skandal.

<P>Tokio (rpo). Ein japanischer Lehrer soll einen neunjährigen Schüler wegen seiner amerikanischen Abstammung misshandelt und mit den Worten "Spring aus Deiner Wohnung und stirb" zum Selbstmord aufgefordert zu haben. Jetzt kümmern sich 503 Juristen um den Skandal.

Der 46-jährige Lehrer soll dem Schüler gesagt haben: "Du hast verschmutztes Blut und bist nicht lebenswert. Geh, spring aus Deiner Wohnung und stirb", wie japanische Zeitungen am Donnerstag berichteten. Die Familie des Jungen hatte am Vortag den vorerst zwangsbeurlaubten Lehrer sowie die südliche Stadt Fukuoka auf rund 13 Millionen Yen (rund 100 000 Euro) Schadenersatz verklagt.

In einer ungewöhnlichen Aktion fanden sich 503 Anwälte aus dem ganzen Land zusammen, um dem Jungen, der unter posttraumatischen Belastungsstörungen (PTSD) leide, beizustehen. Der Anklage zufolge hatte der Pädagoge den Jungen zwischen Mai und Juni mehrfach zum Selbstmord aufgefordert. Zudem habe er den Neunjährigen wiederholt gezüchtigt, wodurch das Kind Verletzungen unter anderem an der Nase erlitt.

Eines Tages soll der Junge erklärt haben: "Ich möchte, dass man mein Blut austauscht. Ich sehe keinen Sinn im Leben." Darauf holte sein Anwalt Unterstützung von Juristen aus dem ganzen Land. Sie wollten dem Kleinen, der sich offenbar als der Verantwortliche fühlt, helfen und klar machen, dass er sich nichts vorzuwerfen habe, hieß es in einer Erklärung der Anwälte. Der Urgroßvater des Kindes stammte aus Amerika.

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