Unglück in Kalabrien Zehn Menschen sterben durch Sturzflut in Schlucht

Mailand · Bei der Überflutung eines Fels-Canyons im süditalienischen Kalabrien sind mindestens zehn Ausflügler getötet worden. Wie viele Wanderer in der Raganello-Schlucht unterwegs waren, ist noch unklar.

 Rettungskräfte seilen sich in die Raganello-Schlucht ab. Mindestens zehn Menschen starben, als der Fluss anschwoll.

Rettungskräfte seilen sich in die Raganello-Schlucht ab. Mindestens zehn Menschen starben, als der Fluss anschwoll.

Foto: dpa/Francesco Capitaneo

Unter den Opfern seien vier Frauen und vier Männer, sagte eine Sprecherin des Zivilschutzes der Deutschen Presse-Agentur. Über zwei weitere Tote, die am späten Montagabend entdeckt wurden, lagen zunächst keine genaueren Angaben vor. Sechs Menschen seien bei der Sturzflut in der Schlucht verletzt, ein Kind sei wegen Unterkühlung ins Krankenhaus geflogen worden. Insgesamt wurden 23 Menschen gerettet, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die Präfektur. Mindestens drei Menschen galten noch als vermisst, die Suche dauerte in der Nacht an.

Das Unglück ereignete sich in der Raganello-Schlucht nahe der Berggemeinde Civita in der Region Kalabrien. Starker Regen hatte den Fluss in der Schlucht anschwellen lassen, berichteten italienische Medien. Die Ausflügler seien von dem Hochwasser überrascht und teilweise mitgerissen worden. Die Raganello-Schlucht ist eine beliebte Wandergegend. Wie viele Personen vermisst wurden, war noch unklar. Berichten zufolge befanden sich mindestens drei Gruppen von Wanderern in der Schlucht. Es werden dort geführte Touren angeboten, der Canyon im Nationalpark Pollino ist aber auch frei zugänglich.

„Das Problem ist, dass wir nicht wissen, wie viele Personen von dieser Flut umgeworfen wurden“, sagte Tansi. „Dies ist ein Spalt im Gelände, der sehr eng und hoch ist. Stellen Sie sich knapp einen Kilometer an Höhe vor. Und nur wenige Meter breit. Stellen Sie sich Personen vor, die in diesem Loch waren.“ Die Tageszeitung „La Repubblica“ berichtete, dass es einigen Wanderern gelungen sei, sich an den Klippen in Sicherheit zu bringen.

Der Canyon ist der Gemeinde Civita zufolge 13 Kilometer lang und mit glasklarem Wasser und spektakulären Felsformationen ein beliebter Ausflugsort für Touristen..

(felt/juju/dpa)
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