Teil von Depot bereits 1947 explodiert Schweizer Dorf fürchtet zehnjährige Evakuierung wegen Räumung von Munitionslager

Genf · In einem Schweizer Dorf gibt es ein teilweise eingestürztes Depot mit 3500 Tonnen Munition aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Behörden wollen es aus Sicherheitsgründen räumen, dafür müsste das Dorf bis zu zehn Jahre vollständig evakuiert werden.

 Sicht auf die Felsabrissstelle nach einer sich 1947 ereigneten Munitionsexplosion in einem Depot in Mitholz.

Sicht auf die Felsabrissstelle nach einer sich 1947 ereigneten Munitionsexplosion in einem Depot in Mitholz.

Foto: dpa/Gaetan Bally

Wegen der Räumung eines unterirdischen Munitionslagers aus dem Zweiten Weltkrieg müssen die 170 Bewohner des Schweizer Dorfes Mitholz möglicherweise für mindestens zehn Jahre wegziehen. Das Schweizer Verteidigungsministerium eröffnete den im Ort ansässigen Menschen in dieser Woche, das Risiko durch die Munition sei nicht mehr tragbar und eine längere, vollständige Evakuierung des Dorfes die beste Lösung.

Bereits 1947 war die Hälfte des in dem Schacht gelagerten Arsenals explodiert, neun Menschen kamen ums Leben. Die Gefahr einer weiteren Explosion in dem Lager sei jahrzehntelang unterschätzt worden, teilte das Ministerium nun mit. In dem ehemaligen Bahnstollen in Mitholz im Kanton Bern lagern dem Ministerium zufolge immer noch 3500 Tonnen Munition. Das Depot ist teilweise eingestürzt, ein Teil der darin gelagerten Waffen ist unter Felsbrocken begraben.

Laut Ministerium müssen Straßen umgeleitet und eine Bahnlinie mit speziellen Schutzvorrichtungen überdacht werden. Je nach Fortschritt der Arbeiten könne die notwendige Evakuierung des Ortes sogar mehr als ein Jahrzehnt andauern. Die gelagerten Explosivstoffe könnten frühestens 2031 aus dem Schacht geholt werden.

(c-st/AFP)
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