"Re:publica 2015" Pussy Riot: Haben keine Angst vor Repressionen

Berlin · Trotz ihrer Zeit im Gefängnis haben Nadeschda Tolokonnikowa und Maria Aljochina von der russischen Punkband Pussy Riot keine Angst vor staatlichem Druck. Das russische Rechtssystem sei unberechenbar, sagten die beiden Aktivistinnen am Dienstag in Berlin.

 Die Mitglieder der Musikerin Maria Aljochina (l.) und Nadeschda Tolokonnikowa der russischen Band Pussy Riot.

Die Mitglieder der Musikerin Maria Aljochina (l.) und Nadeschda Tolokonnikowa der russischen Band Pussy Riot.

Foto: dpa, ped axs

"Man weiß nie, was als nächstes passiert", sagte Tolokonnikowa. "Daher gewöhnt man sich daran, dass man alles tun kann und alles tun sollte, denn wenn sie dich ins Gefängnis stecken können, allein weil du in einer Kirche getanzt hast, hat es keinen Sinn, Angst zu haben."

Die beiden gründeten vor einigen Monaten ein alternatives Medium, Media Zona. "Ernsthafter Journalismus in Russland hat ein Punk-Element", sagte Aljochina, die mit Tolokonnikowa auf der Internetkonferenz Re:publica sprach.

Die beiden veröffentlichten vor Kurzem ein Video, in dem sie den Fall des in den USA durch Polizeigewalt getöteten Eric Garner aufgriffen. Seine letzten Worte "I can't breathe" (Ich kann nicht atmen) werden in dem Video immer wiederholt, während die beiden Aktivistinnen lebendig begraben werden. "In diesem Lied geht es um uns und den unabhängigen Protest in Russland", sagte Aljochina. "So ähnlich fühlen wir uns."

Aljochina und Tolokonnikowa waren am im Dezember 2013 nach fast zwei Jahren Haft aus einem russischen Straflager entlassen worden. Die beiden Aktivistinnen hatten im Februar 2012 an einem "Punkgebet" in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale teilgenommen, das sich gegen Kreml-Chef Wladimir Putin richtete. Sie wurden darauf wegen "Rowdytums" zu der Lagerhaft verurteilt, bis eine Amnestie griff.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort