Anti-Rassismus-Demo Protestierende stürzen Kolumbus-Denkmal in US-Stadt Richmond
Richmond · Bei den Protesten gegen rassistische Übergriffe und Polizeigewalt in den USA ist eine Statue des Seefahrers Christoph Kolumbus gestürzt, angezündet und in einen See geworfen worden.
Demonstranten rissen das Denkmal in Richmond in Virginia von seinem Sockel, zündeten es an und warfen es in einen See. Am verwaisten Sockel brachten sie ein Schild an, auf dem stand: „Kolumbus verkörpert Völkermord“.
Zuvor hatte die Aktivistin Chelsea Higgs-Wise bei einer Kundgebung gefordert: „Wir müssen da anfangen, wo alles begonnen hat. Wir müssen mit den Leuten anfangen, die zuerst auf diesem Land gestanden haben.“
Die Aktion folgte auf Proteste gegen rassistische Polizeigewalt, die sich am Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einer brutalen Festnahme Ende Mai entzündet hatten. Dabei wurden auch Denkmäler von Generälen der sklavenhaltenden Südstaaten im amerikanischen Bürgerkrieg demoliert.
Kolumbus' Fahrten über den Atlantik Ende des 15. Jahrhunderts hatten zur Besiedlung des amerikanischen Doppelkontinents durch Europäer geführt, in deren Folge zahlreiche indigene Einwohner unterworfen oder getötet wurden oder an eingeschleppten Krankheiten starben. Vertreter indigner US-Bürger fordern deshalb seit langem, den Kolumbus-Tag in Tag indigener Menschen umzubenennen.