New York Polizistenmörder rief Passanten zum Zuschauen auf

New York · Während die Sicherheitsbehörden im Zuge ihrer Ermittlungen bekannt gaben, dass der Polizistenmörder von New York schon 19 mal festgenommen worden war, erklärte der Chefermittler, dass der Mörder zwei Passanten unmittelbar vor seiner Bluttat zum Zuschauen aufgefordert haben soll.

Doppelter Polizistenmord in New York
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Kurz vor den tödlichen Schüssen auf die Streifenbeamte sei der Schütze Ismaaiyl B. auf der Straße auf die Leute zugegangen und habe sie dazu angehalten, ihm auf der sozialen Netzwerk-Webseite Instagram zu folgen, sagte Chefermittler Robert Boyce am Sonntag. "Schaut zu, was ich tun werde", rief der mutmaßliche Täter den Passanten demnach zu.

Der Verdächtige feuerte am Samstag ohne Vorwarnung oder Anlass im Viertel Bedford-Stuyvesant durch das Beifahrerfenster des Streifenwagens auf zwei Polizeibeamte. Beide starben später in einer Klinik. Nach den Todesschüssen habe sich B. in einer nahe gelegenen U-Bahnstation mit Schüssen in den Kopf selbst getötet. Er soll Stunden zuvor in Baltimore auch seine Exfreundin angeschossen und verletzt haben.

Laut Chefermittler Boyce hatte der 28-jährige ein Vorstrafenregister mit mindestens 19 Festnahmen. Seine Familie sagte der Polizei, er habe sich im vergangenen Jahr zu erhängen versucht.

B. hatte im Internet sehr polizeikritische Kommentare veröffentlicht und nach AP-Informationen einen Zusammenhang mit dem umstrittenen Tod des unbewaffneten Schwarzen Eric Garner hergestellt. Garners Familie distanzierte sich scharf. Präsident Barack Obama verdammte die Tat.

Weiterer Polizistenmord in Florida

Ein weiterer Polizist starb am Wochenende in den USA: Im Bundestaat Florida ereignete sich nach Behördenangaben der Zwischenfall am Sonntagmorgen in Tarpon Springs nahe der Stadt Tampa. Der 23 Jahre alte Schütze sei wegen Mordverdachts festgenommen worden, teilte der Bezirkssheriff Bob Gualtieri mit. Demnach gab es offenbar keine Verbindung zu den tödlichen Schüssen auf zwei New Yorker Streifenbeamte.

Den Angaben zufolge ging der Beamte Charles Kondek in Tarpon Springs gegen zwei Uhr morgens in einer Wohnanlage einem Notruf wegen Lärmbelästigung nach. Der Angreifer Marco Antonio P. habe gegen die Türen geschlagen und das Feuer auf den Polizisten eröffnet.

Dann sei der Verdächtige in sein Auto gestiegen, habe den Beamten überfahren und sei dann mit einem Pfosten und einem anderen Wagen zusammengestoßen, ehe er festgenommen wurde. Der 45-jährige Kondek war der Zeitung "Tampa Bay Times" zufolge Vater von fünf Kindern.

(ap)
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