Prozess in New York Polizist wollte Frauen töten und essen

New York · Er wollte Frauen entführen, foltern, töten und verspeisen - so lauten die Vorwürfe gegen einen Polizisten, der sich derzeit vor einem Gericht in New York verantworten muss.

 In diesem Gerichtsgebäude wird dem Angeklagten der Prozess gemacht.

In diesem Gerichtsgebäude wird dem Angeklagten der Prozess gemacht.

Foto: afp, STAN HONDA

Bei ihrer tränenreichen Zeugenaussage beschrieb die Frau des Angeklagten am Montag, wie sie auf einer von ihrem Mann häufig aufgerufenen Internetseite grausige Fotos entdeckt habe. "Das waren keine Pornos. Das waren tote Menschen", sagte die 27-jährige Kathleen M. und wies damit Aussagen der Verteidigung zurück.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten Gilberto V. vor, geplant zu haben, Frauen aus seinem Bekanntenkreis - darunter auch Ehefrau Kathleen - zu entführen, zu töten und zu kochen. Ihm droht im Falle einer Verurteilung lebenslange Haft. Die Anwältin des 28-Jährigen erklärte, ihr Mandant habe lediglich sexuelle Fantasien mit gleichgesinnten Menschen im Internet teilen wollen. Dazu zählten auch registrierte Nutzer einer Website, die sich um Kannibalismus und Erstickung dreht. "Man kann Menschen nicht wegen ihrer Gedanken verurteilen, auch wenn sie makaber sind", sagte Anwältin Julia Gatto.

Nachdem sie auf dem Rechner ihres Mannes ein Gerät zur Nachverfolgung aufgerufener Websites und Nachrichten an andere Nutzer installierte, fand die Frau des Angeklagten nach eigenen Angaben heraus, dass sie ein potenzielles Opfer war. "Ich sollte an den Füßen gefesselt werden und die Kehle durchgeschnitten bekommen und sie würden Spaß dabei haben zu beobachten, wie das Blut aus mir herausschießt, weil ich jung war", sagte die 27-Jährige. Sie habe auch von Plänen erfahren, eine Freundin in einen Koffer zu stecken, sie aus dem Gebäude zu rollen und sie zu töten, fuhr M. fort. Eine andere Frau sollte demnach über einem offenen Feuer bei lebendigem Leib verbrannt werden.

Kathleen M. hatte ihren Mann 2009 über eine Singlebörse im Internet kennengelernt. "Die Hochzeit war schön. Die Ehe war es nicht", sagte die Frau. Die US-Bundespolizei deckte die mutmaßlichen Entführungs- und Tötungspläne des Angeklagten nach Angaben der Staatsanwaltschaft vergangenes Jahr auf, nachdem die Frau des Polizisten die Behörden alarmiert hatte.

(ap/felt)
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