Tragödie in Brasilien Polizist hält Bohrmaschine für Waffe und schießt

Rio de Janeiro (RPO). Die vermeintliche Ähnlichkeit einer Handbohrmaschine mit einer Maschinenpistole ist einem Mann in Brasilien zum Verhängnis geworden: Die Polizei in Rio de Janeiro erschoss den auf seinem Balkon heimwerkenden Mann, weil sie das Werkzeug für eine Waffe hielt, wie brasilianische Medien am Donnerstag berichteten.

"Das wäre komisch, wenn sie dächten, dass ich mit einer Waffe hantieren würde", waren demnach die letzten Worte, die das Opfer an seine in der Wohnung stehende Frau richtete. Nur wenig später traf den Filialleiter eines Supermarktes tatsächlich eine Polizeikugel und durchbohrte seinen Arm und seine Lunge.

Der Polizist, der mit seinen Kollegen auf der Sucher nach Drogenhändlern in der dichtbesiedelten Gegend der brasilianischen Millionenmetropole war, muss sich nun wegen Totschlags verantworten. Die Behörden versprachen der Witwe des Mannes eine Entschädigung. In Rio de Janeiro kommt es immer wieder zu Zusammenstößen zwischen bewaffneten Drogenbanden und Polizisten, dabei kommen jährlich hunderte Menschen ums Leben.

(AFP/felt)
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