Vierfachmord in den Alpen Polizei filzt Haus der Ermordeten

Paris · Die britische Polizei hat das Haus der Eheleute untersucht, die bei dem mysteriösen Vierfachmord in den französischen Alpen ums Leben kamen. Ob die Fahnder am Samstag in der Villa in dem Örtchen Claygate irgendwelche Hinweise auf den Hintergrund der Bluttat fanden, blieb zunächst unbekannt.

September 2012: Mehrfach-Mord in französischen Alpen
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Für die Ermittlungen seien vier Polizisten aus Frankreich nach Großbritannien gereist, teilte die französische Staatsanwaltschaft am Samstag mit. Ein 50 Jahre alter britischer Computer-Ingenieur mit Wurzeln im Irak, seine Ehefrau und eine ältere irakisch-stämmige Frau mit schwedischem Pass waren am Mittwoch bei Annecy in ihrem Auto erschossen worden. Ein französischer Radfahrer, der möglicherweise zufällig am Tatort war, erlitt ebenfalls tödliche Schussverletzungen.

Unterdessen sind zwei Mitglieder der Familie und britische Sozialarbeiter in Frankreich eingetroffen. Sie sollen sich um die beiden überlebenden Töchter des ermordeten Ehepaares kümmern. Die schwer verletzte siebenjährige Tochter war in ein künstliches Koma versetzt worden, befindet sich aber nicht mehr Lebensgefahr.

Ihre vierjähriges Schwester überlebte das Massaker wie durch ein Wunder unverletzt, nachdem sie sich im Fußraum des Autos stundenlang unter der Leiche der Mutter versteckt hatte. Als einzige bekannte Zeuginnen des Verbrechens stehen die Mädchen unter Polizeischutz.

Die Hintergründe der Tat waren zunächst völlig unklar. Die Familie soll Aussagen von Bekannten zufolge überstürzt in den Campingurlaub nach Annecy aufgebrochen sein. Die Polizei geht unter anderem einem Hinweis auf einen möglichen Erbstreit nach.

Der Bruder des ermordeten Briten war am Donnerstag bei der britischen Polizei vorstellig geworden. Er bestreitet jedoch einen Erbstreit in der Familie.

Zeugen hatten kurz nach den tödlichen Schüssen einen grünen Geländewagen und ein Motorrad in der Gegend gesehen. Die Polizei in Italien und der Schweiz unterstützt die Suche nach dem Täter oder den Tätern, da sie über die Landesgrenze geflohen sein könnten. Für Samstagnachmittag hatten die französischen Ermittlungsbehörden das Ergebnis der Autopsien der vier Leichen angekündigt.

(dpa)
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