Schiff gehört angeblich deutschem Unternehmer Piraten kapern Frachter vor der Küste Omans

Brüssel (RPO). Vor der Küste Omans haben bewaffnete Piraten laut Nato einen unter der Flagge von Antigua und Barbuda fahrenden Frachter in ihre Gewalt gebracht. Über die Herkunft des Schiffes herrscht keine Klarheit. Möglicherweise gehört es einem deutschen Unternehmer.

2009: Deutsche Schiffe im Visier der Piraten
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Foto: AFP

Es handelte sich um den ersten registrierten Angriff dieser Art im Hoheitsgewässer Omans, wie ein Nato-Sprecher am Freitag sagte. Die Nato-Verteidigungsminister billigten derweil einen neuen Einsatz gegen die somalischen Piraten.

Die Angreifer hätten die "MV Charelle" am Freitagnachmittag in ihre Gewalt gebracht, sagte Nato-Sprecher Chris Davies. Es sei "ziemlich ungewöhnlich", dass Piraten vor der Küste Omans ein Schiff kaperten, fügte er hinzu. Der Frachter nahm nach seinen Angaben südwärts Kurs Richtung Somalia. Derzeit befinden sich im Golf von Aden und im Indischen Ozean noch mindestens 14 Schiffe in der Gewalt somalischer Piraten, an Bord sind insgesamt rund 200 Seeleute.

Nato billigt weiteren Einsatz gegen Piraten

Die Nato-Verteidigungsminister billigten am Freitag einen neuen Einsatz gegen die somalischen Piraten, mit dem der bestehende Einsatz verlängert werden soll. Die Mission "Ocean Shield" soll Anfang Juli starten, wie Nato-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer in Brüssel mitteilte. Deutschland unterstützt den Einsatz mit der Fregatte "Karlsruhe".

Nach Angaben De Hoop Scheffers sollen sich sechs Länder an dem Einsatz im Golf von Aden beteiligen. Darunter sind laut Diplomaten die Türkei, Griechenland, Italien, Großbritannien und die USA. Dazu könnten Kanada und die Ukraine kommen.

Die "Karlsruhe" wird weiter unter EU-Flagge fahren, da es für einen Nato-Einsatz deutscher Kriegsschiffe kein Bundestagsmandat gibt. Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) betonte in Brüssel, der Kampf gegen Piraten sei "im Interesse eines freien Seehandels und der Seesicherheit".

Die EU will ihre vor gut sechs Monaten gestartete Anti-Piraten-Mission "Atalanta" zudem bis Ende 2010 verlängern. Einen entsprechenden Beschluss würden die Außenminister am Montag in Luxemburg fällen, hieß es von EU-Diplomaten.

(AFP)
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