Terrorgruppe Abu Sayyaf Philippinen gegen Lösegeldzahlung für deutsche Geiseln

Manila · Die philippinische Regierung hat Verhandlungen mit den Geiselnehmern der Extremistengruppe Abu Sayyaf ausgeschlossen, die ein deutsches Paar festhält.

 Kein Lösegeld zur Rettung der deutschen Geiseln.

Kein Lösegeld zur Rettung der deutschen Geiseln.

Foto: Screenshot: Facebook

"Wir verhandeln nicht mit Terroristen", sagte Verteidigungsminister Voltaire Gazmin am Donnerstag vor Journalisten in Manila. Gazmin bestätigte, dass Abu Sayyaf die beiden Deutschen vor einigen Monaten in ihre Gewalt brachte, als diese mit einer Yacht in der Nähe der Insel Palawan unterwegs waren.

"Die Regierung wird ihren Forderungen nicht nachgeben", sagte Gazmin in einem Radiointerview. "Wir werden uns von diesen Gesten und Handlungen nicht einschüchtern lassen." Die Geiselnehmer der Abu Sayyaf hätten verfolgt, was die Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) getan habe und hätten daraufhin "die Lösegeldforderung erhöht".

Die auf die Überwachung islamistischer Internetseiten spezialisierte Firma Site veröffentlichte am Dienstag eine Erklärung, die der Extremistengruppe Abu Sayyaf zugeschrieben wurde. Darin forderte die Gruppe ein Lösegeld von umgerechnet 4,4 Millionen Euro sowie dass Deutschland seine Unterstützung des Kampfes gegen den IS beendet.

Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes sagte dazu am Mittwoch in Berlin, das Ministerium habe Kenntnis von dieser Meldung. Allerdings seien Drohungen "kein geeignetes Mittel, um Einfluss auf unsere Syrien- und Irak-Politik zu nehmen". Die Bemühungen um die Freilassung der Deutschen würden fortgesetzt, sagte die Sprecherin.

Laut Site drohten die Islamisten, Deutschland habe 15 Tage Zeit, um auf die Forderungen einzugehen, andernfalls werde eine der beiden Geiseln ermordet. Die Gruppe veröffentlichte laut Site zudem im Kurznachrichtendienst Twitter ein Bild, welches das Paar zeigt, einen älteren Mann und seine jüngere Partnerin. Um das Paar herum stehen mehrere maskierte Männer, einer von ihnen hat eine Machete in der Hand.

Islamisten der Gruppe Dschund al-Khilafa in Algerien veröffentlichten am Mittwoch ein Video, auf dem die Enthauptung des 55-jährigen französischen Bergführers Hervé Gourdel zu sehen ist, den die Gruppe am Sonntag als Geisel genommen hatte.

Am Montag rief der IS zur Ermordung von Bürgern der Länder auf, die sich an der internationalen Koalition gegen die Dschihadisten beteiligen. Das Video von der Ermordung des Franzosen ist in dem Stil gehalten, in dem der IS zuvor die Ermordung der US-Journalisten James Foley und Steven Sotloff und des britischen Entwicklungshelfers David Haines auf Bildern festgehalten hatte.

(AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort