Philippinen 72 Leichen nach Fabrikbrand geborgen

Manila · Nach einem Brand in einer Fabrik für Plastikschuhe auf den Philippinen ist die Zahl der Opfer auf 72 gestiegen. Die Polizei ermittelt in dem Fall in Valenzuela, einem Vorort von Manila, inzwischen wegen einer Straftat.

 Die Polizei transportierte die Leichen ab. Die Toten waren bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, hieß es.

Die Polizei transportierte die Leichen ab. Die Toten waren bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, hieß es.

Foto: afp, TA/tbr

Sie kündigte am Donnerstag an, gegen die Verantwortlichen Strafanzeige zu erstatten. Das Feuer wurde am Mittwoch wahrscheinlich durch Funkenflug bei Schweißarbeiten an der Eingangstür der Fabrik entfacht. Es wurde erst nach fünf Stunden gelöscht.

Nach Angaben des Innenministers wurden drei Feuerwehrbeamte entlassen. Im Zusammenhang mit dem Brand wurde die Frage aufgeworfen, ob sich die Fabrik an Sicherheitsstandards gehalten hat.

Fabrikarbeiter waren nach Angaben des Bürgermeisters von Valenzuela, Rex Gatchalian, in den ersten Stock des Gebäudes geflohen, wo sie in der Falle saßen. Dionisio Candido, dessen Tochter, Enkelin, Schwägerin und Nichte unter den Vermissten waren, sagte, die mit Eisengittern gesicherten Fenster dort "könnten selbst Katzen an der Flucht hindern".

Verwandte von Opfern sagten örtlichen Medien, ihre Angehörigen hätten verzweifelte SMS geschickt, in denen sie vom ersten Stock aus um Hilfe gebeten hätten. Anschließend sei der Kontakt abgebrochen.

Vergitterte Fenster sind in Büros, Fabriken und Häusern auf den Philippinen üblich, um Diebe abzuhalten. In Fabriken dienen sie auch dazu, Angestellte vom Diebstahl abzuhalten.

Inzwischen wurden nach Polizeiangaben vermutlich alle Leichen aus dem ausgebrannten zweigeschossigen Fabrikgebäude geborgen. Bürgermeister Gatchalian sagte, es werde schwierig festzustellen, wie viele Menschen zum Zeitpunkt des Unglücks in der Fabrik gewesen seien. Ein Buch mit den entsprechenden Aufzeichnungen sei im Feuer verloren worden, zudem sei der Vorarbeiter unter den Toten.

(AFP)
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