Polizei nimmt US-Krankenschwester fest Pflegerin erschießt Mutter und entführt Baby

Chicago · Tödliches Drama um eine junge Mutter und ihr Neugeborenes: In Texas hat eine Krankenschwester eine 28-Jährige erschossen, um deren drei Tage altes Baby zu entführen. Gegen die mutmaßliche Täterin sei Anklage erhoben worden, teilte die Polizei im County Montgomery am Mittwoch (Ortszeit) mit.

Demnach hatte die 30-jährige Krankenschwester der Mutter und ihrem Sohn vor der Praxis eines Kinderarztes in Spring aufgelauert. Wie Polizeivertreter Dan Norris weiter sagte, wartete die mutmaßliche Täterin am Dienstagnachmittag vor der Arztpraxis, als die 28-jährige Kala Golden mit ihrem Säugling auf die Straße trat.

Die Angreiferin habe offenbar mehrere Schüsse auf die Mutter abgegeben und ihr das Baby entrissen. Augenzeugen berichteten, Golden habe sich trotz schwerer Verletzungen gewehrt und "Mein Baby" geschrien, als sie versuchte, ihren Sohn aus dem wegfahrenden Auto der Täterin zu ziehen.

Mit dem Handy des Opfers kontaktierten die Zeugen deren Ehemann und Mutter; Golden starb jedoch noch vor Eintreffen ihres Mannes im Krankenhaus. Nach mehreren Stunden verzweifelter Suche gelang es der Polizei, das unverletzte Baby zu finden. Zunächst fanden die Ermittler das Auto der Entführerin in einer nahegelegenen Wohnsiedlung.

Die Frau gestand der Polizei schließlich, dass sie das Neugeborene ihrer Schwester übergeben habe. Ersten Ermittlungen zufolge sei die Erschossene ein "Zufallsopfer" gewesen, sagte Norris weiter.

Der Ehemann des Opfers und Vater des kleinen Keegan, Keith Schuchardt, stand nach der Tat unter Schock. Es sei "schön zu wissen", dass sein Sohn lebe, sagte er Reportern. Eine Nachbarin der Familie sagte dem TV-Sender KHOU: "Es ist so schrecklich, dass das Kind niemals seine Mutter kennen wird."

Den Polizeiangaben zufolge hatte die Angeklagte kürzlich eine Fehlgeburt erlitten, dies aber ihrem Verlobten verschwiegen. Vermutlich habe sie das Baby entführt, um es als ihr eigenes auszugeben. Die zwei Kinder der Frau, die ihre Tat bereue, seien in Obhut ihrer Familie.

(AFP)
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