Clevere Geschäftsidee Pfadfinderin verkauft Kekse vor Marihuana-Apotheke

San Francisco · Mit einer cleveren Geschäftsidee hat ein Mädchen der US-Pfadfindergruppe "Girl Scouts" ihren Keksverkauf angekurbelt: sie positionierte sich mit ihrem Stand vor einer "Green Cross"-Filiale. Hier wird Marihuana für medizinische Zwecke verkauft.

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Foto: dpa, obe fpt hjb lre

Der Erfolg gibt ihr Recht: 117 Kekspackungen soll Danilelle Lei (13) innerhalb von zwei Stunden vor der "Green Cross"-Filiale, einer Apotheke für Marihuana, verkauft haben. Das entspricht etwas einer Packung pro Minute und ist in Pfadfinderkreisen ein extrem gutes Ergebnis. Ob der ungewöhnliche Ort für den Verkaufsstand der 13-Jährigen, oder die Tatsache, dass der Konsum von Marihuana appetitanregend wirken kann, sich verkaufsfördern ausgewirkt hat, bleibt offen. Fest steht: das Bild der 13-Jährigen vor der Marihuana-Apotheke geht derzeit um die Welt.

13-Jährige wird von ihrer Mutter unterstützt

In einem Bericht des "East Bay Express" kommt Muter Carol Lei zu Wort. Sie findet, ihre Tochter sei sicher vor der Filiale und sieht in dem Verkauf von Keksen für die Pfadfinder eine gute Möglichkeit der persönlichen Weiterentwicklung. Die Teilnahme an der Aktion sei eine gute Gelegenheit, um Kompetenzen in zielorientiertem Arbeiten zu erlangen und Entscheidungsfreude zu fördern. Auch dem Kontakt zu den Konsumenten von Marihuana kann Mutter Carol laut des Berichts etwas sinnvolles abgewinnen: "Sie lernen, dass viele ein ernstes Problem haben und nur manchmal etwas seltsam sind."

Cleverer Werbe-Coup

"Green Cross" nutzt das Image der Pfadfinder und die mediale Resonanz um die ungewöhnliche Verkaufsaktion und macht ganz nebenbei auch Werbung in eigener Sache: "Cookies, cannabis and charities, what more can you ask for!?", schreibt das Unternehmen auf seiner Facebook-Seite. Hier kündigt das Unternehmen auch neue Verkaufstermine der Pfadfinder, zum Beispiel am Samstag, 22. Februar, an.

Zuspruch erhält die Idee der 13-Jährigen auf Twitter

You can't get much smarter than the little girl selling Girl Scout cookies right out side of a Green Cross Cannabis dispensary

Protest aus Colorado

Die Aktion in San Francisco muss jedoch von einem Gerücht um eine ähnliche Aktion in Colorado getrennt werden. Alles nur ein Fake und das Ergebnis einer billigen Photoshop-Bearbeitung schreibt die Pfadfindergruppe "Girl Scouts of Colorado" über Twitter und distanziert sich deutlich von der Aktion:

If you are wondering, we don't allow our Girl Scouts to sell cookies in front of marijuana shops or liquor stores/bars.

Das Bild mit dem Mädchen vor einer "Grenn Cross"-Filiale" sei ein schlechter Scherz:

The photo circulating of Colo Girl Scouts selling Girl Scout Cookies in front of a marijuana shop is a hoax.

@astandy There is a bad Photoshop photo floating around of GS selling in front a marijuana shop. It is a hoax photo!

Der Erlös aus dem Keks-Verkauf soll übrigens an Organisationen, die sich um Alrzheimer-Erkrankte kümmern, gespendet werden.

Ausnahme für medizinische Zwecke

Nach Bundesgesetzen ist Marihuana in den USA eine illegale Droge, Anbau und Genuss sind verboten. 18 US-Staaten, darunter Oregon, Alaska und Massachusetts, machen dennoch in Eigenregie eine Ausnahme für medizinische Zwecke. Kalifornien war 1996 der Vorreiter. Zuletzt wurde eine Legalisierung für den US-Bundesstaat New York diskutiert. Auch in Deutschland können sich schwer kranke Patienten Cannabis-haltige Medikamente verschreiben lassen - die Hürden sind allerdings recht hoch. Lesen Sie hier, welche Regeln im Umgang mit Marihuana für Deutschland gelten.

(ape )
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