US-General und Ex-CIA-Chef Petraeus zeigt Reue wegen Affäre mit Biografin

Los Angeles · Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt seit seinem Rücktritt als Chef des US-Geheimdiensts CIA wegen einer außerehelichen Affäre hat sich US-General David Petraeus erneut entschuldigt.

 Bei seiner ersten offiziellen Ansprache zeigte Petraeus Reue.

Bei seiner ersten offiziellen Ansprache zeigte Petraeus Reue.

Foto: afp, fjb/dec

Er sei selbst dafür verantwortlich, dass sich sein Ansehen im vergangenen Jahr geändert habe, sagte Petraeus am Dienstagabend (Ortszeit) bei einer Rede vor Veteranen an der Universität von Südkalifornien. Im Publikum saß auch Petraeus' betrogene Frau.

"Erlauben Sie mir daher bitte, meine Ausführungen an diesem Abend mit der Bekräftigung meines tiefen Bedauerns zu beginnen und mich für die Umstände zu entschuldigen, die zu meinem Rücktritt bei der CIA führte und meiner Familie, meinen Freunden und Unterstützern so viel Schmerz bereiteten", sagte er.

Petraeus, der als überragender Stratege bei den Kriegen im Irak und in Afghanistan gilt und in den USA deshalb als Held verehrt wurde, trat im November zurück, nachdem bekannt geworden war, dass er ein Verhältnis mit seiner Biografin Paula Broadwell hatte. Die außereheliche Affäre war im Rahmen von FBI-Ermittlungen aufgeflogen, bei denen E-Mails von Broadwell an eine vermeintliche Rivalin durchsucht wurden. Vor CIA-Mitarbeitern bezeichnete Petraeus sein Verhalten damals als "inakzeptabel, sowohl als Ehemann als auch als Chef einer Organisation wie der unseren".

Kommunikationsexperten erklärten, Petraeus könne mit einer Rehabilitation rechnen, falls die Öffentlichkeit seine Reue als aufrichtig akzeptiere. "Amerika ist eine sehr vergebende Nation", erklärte Michael Levine, der unter anderen Michael Jackson vertreten hat. "Wenn er dem Pfad der Demut, persönlichen Verantwortung und Reue folgt, wird er sehr erfolgreich sein öffentliches Ansehen rehabilitieren."

Ein anderer Kommunikationsexperte, Howard Bragman, sagte, Petraeus sei bislang sehr gut mit der ganzen Situation umgegangen. Im Gegensatz zu dem früheren US-Präsidenten Bill Clinton und dem ehemaligen Senator John Edwards, die ebenfalls wegen außerehelichen Affären in Erklärungsnot gerieten, habe Petraeus nicht versucht, sich mit Lügen aus der misslichen Lage zu retten. Stattdessen habe er sofort Verantwortung übernommen, sagte Bragman. "Ich glaube, die Welt steht ihm jetzt offen."

(ap)
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