Beauftragter für Wiederaufbau in Paris „Notre-Dame ist immer noch in Gefahr und noch nicht gerettet“

Paris · Der Beauftragte der französischen Regierung für den Wiederaufbau von Notre-Dame sieht die Pariser Kathedrale noch nicht als gerettet an. Sorgen machen ihm die Gewölbe des Gotteshauses.

Notre-Dame: So sieht die Kathedrale in Paris nach dem Brand aus
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So sieht Notre-Dame nach dem Brand aus

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Foto: AP/Kamil Zihnioglu

Es sei "zu früh", das zu sagen; Notre-Dame sei "immer noch in Gefahr", sagte Ex-General Jean-Louis Georgelin am Sonntag im Interview mit mehreren französischen Medien. Er sei zwar zuversichtlich, doch es gelte weiter, den Zustand der Gewölbe im Auge zu behalten.

Das Wahrzeichen der französischen Hauptstadt war im April 2019 durch einen Großbrand stark beschädigt worden, der mutmaßlich durch Dacharbeiten ausgelöst wurde. Der hölzerne Dachstuhl aus dem Mittelalter, Teil der Deckengewölbe sowie der Dachreiter aus dem 19. Jahrhundert wurden zerstört. Staatspräsident Emmanuel kündigte noch in der Brandnacht einen Wiederaufbau bis 2024 an. Kurz darauf ernannte er Georgelin zu seinem Beauftragten für die Restaurierung.

Die Sicherungsarbeiten an dem Unesco-Welterbe dauern an; als nächstes sollen die Baugerüste von vor dem Brand abgebaut werden. Das komplexe Manöver gilt als gefährlich für die Statik der Gewölbe. Der eigentliche Wiederaufbau soll 2021 beginnen. Knapp eine Milliarde Euro von insgesamt 320.000 Spendern sind dafür zugesagt.

Die Koordinatorin der deutschen Hilfe beim Wiederaufbau, die ehemalige Kölner Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner, hatte vor wenigen Tagen gesagt, sie glaube, dass der Wiederaufbau von Notre. Dame noch einige Jahrzehnte dauern könne. Doch trotz aller Probleme sei sie optimistisch, dass die berühmte Kathedrale eines Tages wieder so da stehen werde, wie sie einmal war.

Derweil wird eine Torte mit der Rosette der Kathedrale zum Verkaufsschlager in Paris. Wie die Zeitung "Huffington Post" (französische Ausgabe) am Wochenende berichtete, hat Nina Metayer, Konditorin des Jahres 2017, bislang 200 Exemplare der Hommage an die Kathedrale gebacken. Über Instagram teilte sie mit, für dieses Wochenende sei sie ausverkauft. Erst am kommenden Wochenende gebe es neue in ihrer Konditorei in der Pariser Rue Oberkampf.

Die Konditorin hat die Kuchenform für die Fensterrosette nach eigenen Angaben aus einem 3D-Druck gefertigt. Die Vorbereitungen für die Produktion hätten sechs Monate gedauert. Die Torte wird für 40 Euro angeboten.

Mit zwölf Metern Durchmesser gehört die gotische Rosette im südlichen Querhaus von Notre-Dame zu den größten Europas. Sie entstand in den 1260er Jahren unter dem Baumeister Pierre de Montreuil. Notre-Dame, ein Wahrzeichen von Paris, war im April 2019 durch einen Großbrand stark beschädigt worden. Staatspräsident Emmanuel Macron kündigte noch in der Brandnacht einen Wiederaufbau bis 2024 an. Knapp eine Milliarde Euro von insgesamt 320.000 Spendern sind dafür zugesagt.

(felt/kna)
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