Papst Benedikt XVI. hat am Samstag in der Londoner Westminster-Kathedrale, der Mutterkirche der römisch-katholischen Kirche in England und Wales, die heilige Messe gefeiert.

Das Oberhaupt der katholischen Kirche entschuldigte sich in seiner Predigt bei Opfern sexuellen Missbrauchs. Pädophile Geistliche hätten Schande und Erniedrigung über die gesamte katholische Kirche gebracht, sagte Benedikt.

Er denke an das schwere Leid, das den Kindern durch Priester zugefügt worden sei. Den Opfern gelte sein tiefes Bedauern.

An der Messe nahmen rund 2000 Gläubige teil.

Unter den Gästen war auch der ehemalige Premierminister Tony Blair.

Vor der Kirche warteten tausende Gläubige auf den Papst.

Sie feierten die Messe vor den Toren der Westminster-Kathedrale mit.

Benedikt XVI. zeigte sich nach der Messe den Gläubigen vor der Kirche.

Dabei nahm er sich Zeit für kurze Gespräche mit jungen Menschen.

Die Sicherheitsvorkehrungen waren extrem hoch.

Am Freitag waren in London sechs Männer, größtenteils Algerier, unter Terrorverdacht festgenommen worden. Die Polizei überwachte daher sämtliche Seitenstraßen rund um die Kathedrale.

Zu Beginn seines letzten Tags in London traf Benedikt mit Premierminister David Cameron (Foto), dessen Stellvertreter Nick Clegg und der amtierenden Labour-Chefin Harriet Harman zusammen.

In Harmans Amtszeit als Ministerin der früheren Labour-Regierung hatte der Papst den Entwurf eines Gleichstellungsgesetzes verurteilt, das die Kirche zur Einstellung von Homosexuellen und Transsexuellen gezwungen hätte. Die Bestimmung wurde später fallengelassen.

Benedikt XVI. wurde in Großbritannien begeistert empfangen. Seine Reise wird das katholische Kirchenoberhaupt am Sonntag nach der Seligsprechung des britischen Kardinals John Henry Newman (1801 - 1890) in Birmingham beenden.