Christmette im Petersdom Papst prangert Konsumrausch an

Rom · Papst Franziskus hat an Heiligabend in der traditionellen Christmette im Petersdom einen ungehemmten Konsumrausch angeprangert und einen einfachen Lebensstil gefordert.

Franziskus feiert Christmette 2015 im Petersdom
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Papst Franziskus feiert Christmette 2015 im Petersdom

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Foto: dpa, cs

In einer Gesellschaft, "die oft trunken ist von Konsum und Vergnügung, von Überfluss und Luxus, von Augenschein und Eigenliebe" rufe das Jesuskind zu einem "einfachen, ausgewogenen und gradlinigen Verhalten auf", sagte er in seiner Predigt am Donnerstag.

Jesus sei in die Armut der Welt hineingeboren. "Dieses Kind in der Krippe lehrt uns, was wirklich wesentlich ist in unserem Leben", so der Papst. Der "Weg der wahren Befreiung und ewigen Erlösung" beginne an seiner Futterkrippe.

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Foto: dpa/Alessandra Tarantino

Zugleich mahnte Franziskus mehr Mitleid, Einfühlungsvermögen und Barmherzigkeit in der Gesellschaft an. Eine "Kultur der Gleichgültigkeit" werde oft erbarmungslos, erklärte Franziskus. Die Welt sei häufig hart gegenüber dem Sünder und "lässig-weich gegenüber der Sünde". Nötig sei hier ein "starker Gerechtigkeitssinn".

Die Christmette mit Kardinälen, Bischöfen und einigen Tausend Gläubigen aus aller Welt wurde von rund 120 Fernsehsendern in 60 Länder übertragen. Der festliche Gottesdienst ist einer der Höhepunkte der Feierlichkeiten zum Weihnachtsfest im Vatikan. Am ersten Weihnachtstag spendet der Papst vom mittleren Balkon des Petersdoms aus den traditionellen Segen Urbi et orbi".

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Weiter sagte der Papst in seiner Predigt: "Wir dürfen nicht in Trägheit verharren. Es ist uns nicht gestattet, unbeweglich zu sein." Christen müssten aufbrechen, um ihren Retter zu suchen, der in eine Krippe gelegt wurde. Das Jesuskind sei der "wahre Tröster des Herzens".

Franziskus betonte zudem, dass sich die Geburt Christi nicht rein rational erfassen lasse. Jubel und Freude ließen keinen Platz für Zweifel. "Es gibt keinen Zweifel - überlassen wir ihn den Skeptikern, die allein den Verstand befragen und deshalb niemals die Wahrheit finden", so der Papst.

(spol/KNA)
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