Franziskus setzt Vertraute ein Papst lässt Vatikanbank genau auf die Finger schauen

Rom · Papst Franziskus setzt seinen Umbau der von Skandalen erschütterten Vatikanbank fort. Am Mittwoch besetzte er ein Gremium aus Kardinälen neu, das die Aktivitäten des Geldhauses überwacht.

Die Standpunkte des neuen Papstes in Streitfragen
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Foto: afp, -

Mit der Aufgabe betraute er einige seiner engsten Mitarbeiter, unter anderem seinen Staatssekretär, den designierten Kardinal Pietro Parolin, sowie Kardinal Santos Abril y Castelló.

Weitere neue Mitglieder sind der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn und der Erzbischof von Toronto Kardinal Thomas Collins. Von den bisherigen Mitgliedern der Kardinalskommission behält nur Kardinal Jean-Louis Tauran seinen Posten.

Papst Franziskus hob mit seiner Entscheidung vom Mittwoch de facto einen Erlass seines Vorgängers Benedikt XVI. auf, den dieser am 16. Februar 2013, nur wenige Tage nach seiner Rücktrittsankündigung, bekannt gegeben hatte. Damals bestätigte er die Mitglieder des Aufsichtsgremiums für fünf weitere Jahre im Amt. Zu ihnen gehörte auch Benedikts langjähriger Staatssekretär Tarcisio Bertone, der von Beobachtern für viele der Mängel in der Verwaltung des Vatikans während der Amtszeit von Franziskus' Vorgänger verantwortlich gemacht worden war.

Im vergangenen Sommer hatte Franziskus bereits einen weiteren Vertrauten, Battista Ricca, zum Prälaten der Vatikanbank ernannt und eine Untersuchungskommission zur Prüfung der Aktivitäten der Bank eingesetzt.

Das Geldhaus des Heiligen Stuhls ist in den vergangenen Jahren von einer Reihe von Skandalen erschüttert worden. Unter anderem wurde ein Geistlicher mit engen Verbindungen zur Vatikanbank verhaftet, weil er angeblich 20 Millionen Euro am Zoll vorbei von der Schweiz nach Italien schmuggeln wollte. Der Direktor der Bank, Paolo Ciprianni, und dessen Stellvertreter Massimo Tulli traten daraufhin zurück.

(ap)
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