Papst Franziskus erkennt homosexuelle Paare nicht als Familien an

Rom · Der Pontifex hat sich erneut zu Familie, Abtreibung und Fremdgehen geäußert: Für Papst Franziskus kann eine Familie nur aus Mann und Frau bestehen.

 Papst Franziskus winkt zu Gläubigen auf dem Petersplatz, während er das Angelus-Mittagsgebet hält (Archivbild vom 10. Juni 2018)..

Papst Franziskus winkt zu Gläubigen auf dem Petersplatz, während er das Angelus-Mittagsgebet hält (Archivbild vom 10. Juni 2018)..

Foto: dpa/Andrew Medichini

Nur Männer und Frauen können nach Ansicht von Papst Franziskus eine Familie sein. Die Menschen sprächen heutzutage von vielen Formen von Familien, sagte der Papst am Samstag der italienischen Nachrichtenagentur Ansa zufolge. Aber: Die Familie als Ebenbild Gottes seien einzig Mann und Frau, sagte der Papst und schloss damit homosexuelle Paare aus der Definition aus.

Zudem lobte er Frauen, die ihren fremdgehenden Männern vergeben. Viele Frauen - und manchmal auch Männer - blickten weg und warteten, bis ihr Partner wieder treu werde, sagte der Papst bei einem Forum katholischer Familien. „Das ist Heiligkeit, die aus Liebe alles vergibt.“

Der Papst, in dessen Heimatland Argentinien das Parlament vor wenigen Tagen für eine Legalisierung von Abtreibungen gestimmt hatte, kritisierten Schwangerschaftsabbrüche scharf. Abtreibungen von schwerkranken Föten verglich er mit Programmen der Nationalsozialisten. „Im vergangenen Jahrhundert war die ganze Welt schockiert davon, was die Nazis getan haben, um die Reinheit der Rasse sicherzustellen. Heute tun wir dasselbe, nur mit weißen Handschuhen.“ Man sollte Kinder so akzeptieren, wie sie seien, auch wenn sie manchmal krank seien, fügte er hinzu.

Franziskus wirkt liberaler als seine Vorgänger. Er hatte in der Vergangenheit die Kirche dafür kritisiert, sich zu sehr auf Abtreibungs- und Verhütungsdebatten zu konzentrieren, und gesagt, es sei nicht an ihm, über Homosexuelle zu richten. In der Lehre der katholischen Kirche über Sexualität und Familienplanung gab es unter Franziskus aber keine Reformen.

(felt/dpa)
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