Weltjugendtag Papst Franziskus bricht nach Brasilien auf

Vatikanstadt · Papst Franziskus bricht heute Brasilien auf. Ziel ist Rio de Janeiro, wo Franziskus am Weltjugendtag teilnimmt. Am Montagnachmittag (Ortszeit) wird der Papst von Brasiliens Staatspräsidentin Dilma Rousseff auf dem Flughafen von Rio empfangen. Anschließend ist ein Gespräch mit Rousseff vorgesehen.

Papst Franziskus auf Lampedusa eingetroffen
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Offen ist, ob sich der Papst dabei auch zu der sozialen Lage im Land äußern wird. In den vergangenen Wochen hatten Massenproteste in zahlreichen brasilianischen Städten immer wieder für Schlagzeilen gesorgt.

Papst Franziskus bleibt eine Woche in Brasilien. Auf dem Programm stehen neben dem Besuch des Weltjugendtags in Rio de Janeiro auch ein Abstecher in den Marienwallfahrtsort Aparecida und Begegnungen mit Vertretern aus Kirche und Gesellschaft.

Mit der Reise kehrt der Franziskus erstmals seit seiner Wahl zum Papst am 13. März nach Lateinamerika zurück. Spekulationen, dass er im Dezember sein Heimatland Argentinien besuchen will, sind bislang nicht offiziell bestätigt.

In Brasilien will Franziskus besonders auf Arme und Benachteiligte zugehen. Am Donnerstag möchte er in die Favela Varginha im Norden Rios, die Menschen in ihren Häusern besuchen und auf dem Fußballplatz des Armenviertels zu den Bewohnern sprechen. Zuvor will er am Mittwoch in einem Ordenskrankenhaus eine neue Abteilung für Drogenabhängige einweihen.

Nach den jüngsten Protesten wurden die Sicherheitsvorkehrungen für den Papstbesuch verstärkt. Mehr als 20.000 Einsatzkräfte sollen für einen störungsfreien Verlauf sorgen. Im Vorfeld hatten verschiedene Organisationen Kundgebungen angekündigt, um gegen die Verwendung öffentlicher Mittel für das Katholikentreffen zu protestieren. Papst Franziskus hat unterdessen gewünscht, auf das gepanzerte Papamobil mit schusssicherem Glasaufbau zu verzichten. Stattdessen benutzt er für Fahrten durch Menschenmengen offene Geländewagen.

Den Flug nach Rio de Janeiro unternimmt der Papst in einer Chartermaschine der Alitalia. Anders als ursprünglich geplant kommt nicht das Flaggschiff der Gesellschaft zum Einsatz, eine Boeing 777, sondern ein kleinerer Airbus A330. Franziskus hat zudem eine Sonderausstattung mit einem Bett für sich abgelehnt und legt den zwölfstündigen Flug in einem First-Class-Sessel zurück. Im Unterschied zu früheren Papstflügen ist auch keine Pressekonferenz an Bord vorgesehen. Der Papst will dafür einen Rundgang durch die Economy-Klasse machen, um die mitreisenden Journalisten kennenzulernen.

(KNA)
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