Zeremonie im Petersdom Papst bestimmt 14 neue Kardinäle

Rom · Papst Franziskus hat 14 neue Kardinäle ernannt - und einmal mehr einen Akzent darauf gelegt, an die „Ränder“ der Welt zu gehen. Unter den neuen Würdenträgern sind Männer aus dem Irak, aus Pakistan oder aus Lateinamerika. Aus Deutschland ist kein neuer Kardinal dabei.

 Papst Franziskus (r.) ernennt Luis Ladaria Ferrer zum Kardinal.

Papst Franziskus (r.) ernennt Luis Ladaria Ferrer zum Kardinal.

Foto: dpa/Alessandra Tarantino

Papst Franziskus hat 14 neue Kardinäle der Katholischen Kirche in ihre Funktion eingewiesen. In seiner Predigt bei einer Zeremonie im Petersdom in Rom forderte er die neuen Kardinäle am Donnerstag auf, „das Streben nach den ersten Plätzen, Eifersüchteleien, Neid, Intrigen, Beschönigungen und Mauscheleien“ zu vermeiden. „Was nützt es, die ganze Welt zu gewinnen, wenn man innerlich korrodiert ist? Was nützt es, die ganze Welt zu gewinnen, wenn man in den Fängen erstickender Intrigen lebt, die das Herz austrocknen und die Mission unfruchtbar machen?“, fragte der Papst.

Unter den Männern, die die rote Kopfbedeckung der Kardinäle, das Birett, erhielten, war der Iraker Louis Raphael I Sako. Der Pakistaner Joseph Coutts und der Pole Konrad Krajewski wurden ebenfalls zu Kardinälen ernannt. Krajewski hat im Namen des Papsts persönlich Schlafsäcke an die Obdachlosen in Rom verteilt.

Nach der Zeremonie reisten der Papst und die neuen Kardinäle zum Kloster auf dem Grundstück des Vatikans, wo der emeritierte 91-jährige Papst Benedikt XVI. lebt. „Nach einer kurzen Begrüßung und dem Segen von Papst Benedikt“ seien die neuen Kardinäle zu Empfängen zu ihren Ehren aufgebrochen, teilte der Vatikan mit.

Dem Kardinalskollegium, das den Papst wählen darf, gehören mit den 14 neuen vom Donnerstag 74 Kardinäle an, die Franziskus während seiner Amtszeit ernannt hat. Im Kollegium sind noch 77 Kardinäle, die der frühere Papst Johannes Paul. II. bestimmte. Papst Benedikt XVI. legte 75 Kardinäle fest. Insgesamt gibt es 226 Kardinäle.

Kardinäle, die jünger als 80 Jahre sind, dürfen über einen künftigen Papst abstimmen, wenn ein Papst zurücktritt oder stirbt. Derzeit gibt es 125 Kardinäle, die wählen können. Davon wurden 59 von Papst Franziskus ernannt, 47 von dem emeritierten Papst Benedikt XVI. und 19 von Papst Johannes Paul II. 101 Kardinäle sind aus Altersgründen nicht wahlberechtigt. Drei von ihnen sind seit Donnerstag im Amt.

(wer/AP/dpa)
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