Fotos Papst Benedikt XVI. zelebriert die Christmette
Papst Benedikt XVI. hat an Heiligabend mit Tausenden Gläubigen die Christmette im Petersdom zelebriert. In der festlich geschmückten Basilika rief das Oberhaupt der katholischen Kirche die Menschen zur Abkehr von Materialismus und Ich-Bezogenheit auf.
"Je schneller wir uns bewegen können, je zeitsparender unsere Geräte werden, desto weniger Zeit haben wir", sagte er. Das betreffe auch unser Denken und Fühlen. "Wir sind mit uns selbst vollgestellt, so dass kein Raum für Gott bleibt. Und deshalb gibt es auch keinen Raum für die anderen, für die Kinder, für die Armen und Fremden."
Tausende Gläubige begrüßten Benedikt, als er zwei Stunden vor Mitternacht für die traditionelle Feier zur Geburt Christi in die Basilika einzog.
Eindringlich forderte der Papst Frieden im Heiligen Land. "Beten wir in dieser Stunde für die Menschen, die heute dort leben und leiden. Beten wir darum, dass dort Friede sei. Beten wir darum, dass Israelis und Palästinenser im Frieden des einen Gottes und in Freiheit ihr Leben entfalten können."
Benedikt rief zu einem Ende der Gewalt in der ganzen Region auf. "Beten wir auch für die umliegenden Länder, für den Libanon, für Syrien, den Irak und so fort: dass dort Friede werde", sagte er. "Dass die Christen in diesen Ländern des Ursprungs unseres Glaubens dort ihr Zuhause behalten können, dass Christen und Muslime im Frieden Gottes miteinander ihre Länder aufbauen."
Gleichzeitig rief das Oberhaupt der katholischen Kirche zur Wachsamkeit gegenüber dem Missbrauch von Religion auf. Es sei "wahr, dass in der Geschichte der Monotheismus als Vorwand für Intoleranz und Gewalt gedient" habe. Aber auch "wenn Missbrauch der Religion" in der Geschichte unbestreitbar sei, so "ist es doch nicht wahr, dass das Nein zu Gott den Frieden herstellen würde".
Die Christmette war wie in den Vorjahren früher als sonst angesetzt, um dem Pontifex mehr Ruhe vor der Weihnachtsbotschaft und dem Segen "Urbi et Orbi" - der Stadt und dem Erdkreis - am Dienstagmittag zu gönnen. Nach der Messe wirkte der Papst erschöpft. Bischöfe stützen ihn.
Am frühen Abend hatte der Papst ein Friedenslicht angezündet und vom Fenster des Apostolischen Palastes aus die Menschen auf dem Petersplatz gegrüßt. Die Gläubigen empfingen ihn mit Jubelrufen.
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