Der Heilige Vater bereist den Nahen Osten Papst Benedikt spricht Syrern Mut zu

Beirut · Mit einer Messe in Beirut beendet Papst Benedikt XVI. am Sonntag seinen dreitägigen Besuch im Libanon. Am Samstagabend sprach das Oberhaupt der katholischen Kirche bei einer Kundgebung vor rund 20.000 jungen Leuten und drückte insbesondere den eigens angereisten syrischen Christen unter ihnen seine Bewunderung aus.

Libanonreise: Papst Benedikt spricht Syrern Mut zu
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"Ich möchte sagen, wie sehr ich euren Mut bewundere", rief er ihnen auf Französisch zu. "Sagt euren Familien und Freunden Zuhause, dass der Papst euch nicht vergessen hat. Erzählt jenen um euch, dass der Papst betrübt ist über euer Leid und eure Trauer." Es sei an der Zeit für Christen und Muslime, zusammen gegen Gewalt und Krieg zu arbeiten.

In Beirut hat am Morgen die Sonntagsmesse mit Hunderttausenden Gläubigen aus dem Libanon und dem ganzen Nahen Osten begonnen. Der Gottesdienst an der Waterfront der libanesischen Metropole ist der Höhepunkt der dreitägigen Reise des katholischen Kirchenoberhauptes in die Krisenregion.

Es wurde erwartet, dass Benedikt in seiner Predigt oder dem Angelus-Gebet erneut auf die Konflikte und Probleme der Region eingeht. Nach einem ökumenischen Treffen reist Benedikt am Abend nach Rom zurück.

"Religionsfreiheit ist ein Grundrecht"

Zuvor hatte der Papst am zweiten Tag seines Besuchs im Libanon daran erinnert, dass Religionsfreiheit ein Grundrecht sei, von dem viele anderen Rechte abstammten. Ein jeder müsse seine Religion ohne Gefahr für sein Leben ausüben können. Der Libanon, dessen Wiederaufbau nach dem Bürgerkrieg 1975 bis 1990 wegen sektiererischer Konflikte noch immer andauert, sei aufgerufen, als ein Vorbild für die friedliche Koexistenz der Religionen im Nahen Osten voranzugehen.

Benedikt traf am Freitag in Libanon ein, dem Land im Nahen Osten mit dem größten christlichen Bevölkerungsanteil. Überschattet wird die Reise von Ausschreitungen gegen westliche Botschaften wegen eines islamfeindlichen Schmähvideos. Er ist nach Paul VI. 1964 und Johannes Paul II. 1997 das dritte Oberhaupt der katholischen Kirche, das den Libanon besucht.

(APD)
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