Belgischer Bischof Papst akzeptiert Rücktritt

Vatikanstadt (RPO). Papst Benedikt XVI. hat schnell auf den Rücktrittsgesuch eines belgischen Bischofs im Zuge des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche reagiert. Das Kirchen-Oberhaupt nahm den Schritt des Belgiers an.

Wie entdeckt man, ob ein Kind missbraucht wird?
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Foto: AP

Dies teilte der Vatikan am Freitag in einer Erklärung mit. Der Bischof von Brügge hatte in einem Brief, der am Freitag bei einer Pressekonferenz in Brüssel verlesen wurde, den Missbrauch eines Jungen zugegeben und seinen Rücktritt eingereicht.

Roger Vangheluwe schrieb, er habe sich auch in seiner Zeit als Bischof noch an dem Jungen aus seinem Umfeld vergangen. "Das Opfer trägt noch an den Folgen", hieß es in dem Brief. Mit Vangheluwe trat erstmals ein Bischof zurück, weil er selbst sexuellen Missbrauch begangen hatte.

"Wir sind uns der Vertrauenskrise bewusst, die das bei vielen Leuten bewirken wird", sagte der Vorsitzende der belgischen Bischofskonferenz, André-Joseph Léonard, der mit den Tränen kämpfte. Über Rücktrittsgesuche von Bischöfen entscheidet der Papst; bisweilen dauert es mehrere Monate, bis die Entscheidung fällt.

Der Augsburger Bischof Walter Mixa hatte am Mittwoch seinen Rücktritt angeboten. Mehrere ehemalige Heimkinder hatten ihm vorgeworfen, sie während seiner Zeit als Stadtpfarrer von Schrobenhausen in Bayern geschlagen zu haben. Über Mixas Rücktrittsgesuch hat der Vatikan noch keine Entscheidung veröffentlicht.

(AFP/seeg)
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