Protest gegen Administrativhaft Palästinensische Häftlinge beenden Hungerstreik
Jerusalem · Rund 80 palästinensische Häftlinge in Israel haben ihren Hungerstreik nach zwei Monaten beendet.
Palästinensische Gefangene hungern für bessere Haftbedingungen
Der palästinensische Häftlingsminister Schauki al-Ajaseh sagte am Mittwoch, Einzelheiten einer Einigung mit der israelischen Gefängnisbehörde sollten später bekanntgegeben werden. Die Häftlinge wollten mit dem Hungerstreik gegen die sogenannte Administrativhaft in Israel protestieren. Damit können Verdächtige bis zu sechs Monate lang ohne Anklage festgehalten werden.
Der Häftlingsminister betonte, die Häftlinge hätten den Hungerstreik vorerst nur "ausgesetzt". Der Leiter des Häftlingsverbands, Kadura Fares, sagte vor Journalisten in Ramallah, nicht alle Forderungen der Palästinenser seien erfüllt worden. "Wir reden hier nicht über einen klaren, großen Sieg", sagte Fares. Unter anderem sollten Strafmaßnahmen gegen die Hungerstreikenden aufgehoben werden, wie Isolationshaft und das Verbot von Familienbesuchen. Die Häftlinge müssten sich vor ihrer Rückkehr in die Haft zunächst in Krankenhäusern erholen, sagte Fares.
Die Regierung will ein umstrittenes Gesetz durchsetzen, das eine Zwangsernährung hungerstreikender Häftlinge erlaubt. Es soll am Montag gebilligt werden.
