Paketbomben-Serie in den USA Polizei nimmt ersten Verdächtigen fest

Eine Serie von Briefbomben hält die USA seit Tagen in Atem. Das FBI könnte den Fall nun geklärt haben. In Florida wurde ein verdächtiger Mann festgenommen. Der 56-Jährige ist polizeibekannt und gilt als Trump-Fan.

 Am Mittwoch musste das CNN-Gebäude zeitweise evakuiert werden. (Archiv)

Am Mittwoch musste das CNN-Gebäude zeitweise evakuiert werden. (Archiv)

Foto: AFP/Drew Angerer

Im Fall der Serie von Briefbomben an Kritiker von Präsident Donald Trump haben die Sicherheitsbehörden einen Verdächtigen festgenommen. Das teilte eine Sprecherin des US-Justizministeriums am Freitag mit. Medienberichten zufolge soll es sich um einen polizeibekannten Mann aus der Gegend von Miami handeln, der 56 Jahre alt sein soll. Trump verurteilte die Taten.

Die Festnahme des Verdächtigen erfolgte laut Medienberichten in Florida, wo ein Teil der Päckchen sichergestellt worden war.
US-Medien gaben den Namen mit Cesar Sayoc an. Fernsehbilder zeigten, wie FBI-Beamte einen weißen Lieferwagen mit einer Plane abdeckten und dann abtransportierten. Bei dem Fahrzeug soll es sich um das Auto des Verdächtigen handeln. Nahaufnahmen zeigten eine Reihe von Bildern an dem Wagen, auf denen unter anderem Trump und sein Vize Mike Pence zu sehen waren.

 Unter der Plane soll sich das Fahrzeug des Verdächtigen befinden.

Unter der Plane soll sich das Fahrzeug des Verdächtigen befinden.

Foto: AFP/HO

Der Fall der mutmaßlichen Briefbomben war mitten in den Wahlkampf vor den bevorstehenden Kongresswahlen am 6. November geplatzt. Trump deutete Zweifel an der Echtheit der Bomben an. In einem Tweet am Freitagmorgen sprach er von "dem Bomben-Zeug", das den Wahlkampf der Republikaner negativ beeinflusse. Indirekt hatte er die Medien und ihre kritische Berichterstattung mitverantwortlich gemacht für die Straftaten.

Nach der Festnahme erklärte er: "Diese terrorisierenden Handlungen sind verachtenswert und haben keinen Platz in unserem Land". Man dürfe niemals zulassen, dass politische Gewalt in den USA Wurzeln schlage. Der Republikaner erklärte, der oder die Täter würden zur Rechenschaft gezogen werden.

Die gefundenen Päckchen waren an Personen adressiert, die als Hassfiguren der politischen Rechten gelten. Neben Clinton und Obama waren Ex-Vizepräsident Joe Biden, der ehemalige CIA-Direktor James Brennan, der Milliardär und Spender für die oppositionellen Demokraten, George Soros, der Schauspieler Robert de Niro und die Kongressabgeordnete Maxine Waters darunter.

Als Absender war die frühere Parteichefin der Demokraten, Debbie Wasserman Schultz, angegeben. Die Päckchen waren mit jeweils sechs Briefmarken frankiert, die eine wehende US-Flagge zeigen.

Insgesamt stellten die Behörden zwölf Päckchen sicher. Zumindest in einigen davon befanden sich Plastikrohre mit Schwarzpulver und Zünder. Das FBI ging zunächst davon aus, dass sie hätten explodieren können.

De Niro (75) forderte alle Amerikaner auf, ihre Stimmen bei den Kongresswahlen in rund zwei Wochen abzugeben. "Es gibt etwas mächtigeres als Bomben und das ist deine Wahlstimme", erklärte de Niro in einer Mitteilung, die der Deutschen Presse-Agentur in New York am Freitag vorlag. "Die Menschen müssen wählen gehen."

Die Spuren führten die Ermittler bereits am Donnerstag nach Florida. Bombenentschärfer und eine Hundestaffel hatten ein Postverteilzentrum in Opa-Locka durchsucht, wie die örtliche Polizei auf Twitter mitteilte. Mindestens eines der verdächtigen Pakete habe das Postzentrum passiert, berichtete der "Miami Herald" unter Berufung auf Ermittler.

(csi/AFP/rtr)
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