Nach Missernten und Überschwemmungen Oxfam befürchtet nahende Hungersnot im Südsudan

Berlin · "Ohne Frieden wird der Hunger nicht aufhören, den Südsudan heimzusuchen", warnt der Oxfam-Landesdirektor und appelliert an die internationale Gemeinschaft, schnelle Hilfe zu leisten.


Oxfam warnt vor einer drohenden Hungersnot im Südsudan. Vier Jahre Konflikt und Bürgerkrieg hätten die Vorräte der Menschen aufgezehrt und landesweit die Selbsthilfemöglichkeiten der Gemeinden erschöpft, heißt es in einer Mitteilung der Entwicklungshilfeorganisation am Dienstag.

Im Kreis Pibor etwa leide bereits ein Fünftel der Haushalte Hunger. Zudem verschärften Missernten, erste Überschwemmungen im bevorstehenden Monsun und Schädlingsbefall von Nutzpflanzen die Lage.

Helfer überfordert

"Auf die formelle Ausrufung einer Hungersnot zu warten, reicht nicht aus", sagte Oxfam-Landesdirektor für den Südsudan, Nicolo Di Marzo. Bisher habe internationale Hilfe die Hungersnot in Grenzen halten können, aber der Bedarf steige in einem Maße, dass Hilfsorganisationen kaum Schritt halten könnten. "Ohne Frieden wird der Hunger nicht aufhören, den Südsudan heimzusuchen", so Di Marzo.

Trotz seiner Bodenschätze - vor allem Erdöl - ist die Armut im Südsudan groß. Hinzu kommt eine Vielzahl an sozialen und politischen Konflikten. Seit 2013 liefert sich Präsident Salva Kiir einen blutigen Machtkampf mit seinem Herausforderer Riek Machar. Eine jüngste Runde der Friedensgespräche in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba ging laut Oxfam ohne Ergebnisse zuende.

(sbl/kna)
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