Osternachtfeier im Vatikan Papst Franziskus ruft zu Zivilcourage auf

Rom · Papst Franziskus hat die Gläubigen aufgefordert, nicht wie die Jünger von Jesus nach der Kreuzigung still zu bleiben. In seiner Predigt in der Osternacht sagte er, Katholiken sollten im Angesicht von Ungerechtigkeiten um sie herum nicht in Schockstarre fallen.

 Osternachtsmesse im Vatikan: Papst Franziskus ruft zu Zivilcourage auf.

Osternachtsmesse im Vatikan: Papst Franziskus ruft zu Zivilcourage auf.

Foto: dpa, GB hjp pat

Vielmehr sollten Gläubige aus ihren Routinen ausbrechen und Gott in ihr Leben lassen, forderte der Papst. Franziskus taufte in der Osternachtfeier acht Erwachsene, darunter einen nigerianischen Bettler, der einen Überfall auf einen Supermarkt vereitelte und dabei am 26. September den Täter mit bloßen Händen entwaffnete.

Der Nigerianer John Ogah blieb nicht passiv, als er Augenzeuge eines Überfalls auf einen Supermarkt in Rom wurde. Er hatte vor dem Eingang gebettelt und mitbekommen, wie ein vermummter Mann mit einem Fleischerbeil an der Kasse die Herausgabe von 400 Euro erzwang und die Flucht ergriff. Ogah stellte sich ihm entgegen, entwand ihm das Beil und hielt ihn am Kragen fest, bis die Polizei eintraf und den Täter verhaftete. Sicherheitskameras hielten das fest.

Ogah verschwand dann, weil er befürchtete, wegen fehlender Papiere augewiesen zu werden. Doch die Polizei wollte ihn wegen seines Mutes belohnen und verschaffte ihm die begehrte Aufenthaltsgenehmigung, die er nicht bekommen hatte, als sein Asylantrag abgelehnt worden war.

Die Nachrichtenagentur Ansa berichtete, Ogah arbeite nun beim Roten Kreuz und habe ein Zuhause. Bei der Vorbereitung seiner Taufe soll er den römischen Polizisten, der sich um seinen Fall gekümmert hat, gebeten haben, sein Pate zu sein.

(vek)
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