Umweltkatastrophe im Golf von Mexiko Ölleck wird frühestens Mitte August gestopft

Houston (RPO). Aus dem Leck im Golf von Mexiko wird noch mehr als einen Monat lang ungehindert Öl austreten. Die Arbeiten an einem der zwei Entlastungsbohrlöcher kämen zwar etwas besser voran als ursprünglich geplant, teilten die US-Behörden am Dienstag mit. Unterdessen sind die ersten Ölklumpen nun auch an der texanischen Küste angeschwemmt worden.

Trauriger 4. Juli am Golf von Mexiko
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Nach BP-Angaben wird es wohl noch bis Mitte August dauern, bis die Entlastungsbohrlöcher fertig seien. Erst dann könne das Austreten des Öls verringert und anschließend das Leck gestopft werden.

Die Ölplattform "Deepwater Horizon" war am 20. April nach einer Explosion gesunken. Aus dem Leck in rund 1600 Metern Tiefe treten seitdem jeden Tag schätzungsweise bis zu neun Millionen Liter Öl aus. Die Ölpest breitet sich an Land immer weiter aus: Erstmals wurden auch an einem Strand im US-Bundesstaat Texas Ölklumpen entdeckt, die aus dem dem Leck der untergegangenen Plattform stammen. Damit sind mittlerweile alle fünf US-Bundesstaaten am Golf von Mexiko von der Ölpest betroffen.

Wirtschaftlicher Schaden für BP

Die Katastrophe entwickelt sich zu einem immer riesigeren Milliardenloch für BP. Der britische Energieriese hat nach eigenen Angaben bislang mehr als drei Milliarden Dollar für die Bewältigung der Ölpest aufgebracht, inklusive 147 Millionen Dollar an Entschädigungszahlungen. Dennoch stiegen die BP-Aktien am Dienstag im New Yorker Handel um fast neun Prozent. Der Konzern hatte mitgeteilt, die durch die Ölpest entstandenen Kosten ohne die Ausschüttung neuer Aktien stemmen zu können.

Saudiarabische Investoren wollen sich einem Zeitungsbericht zufolge mit bis zu 15 Prozent am britischen Ölriesen BP beteiligen. Dies berichtete die saudiarabische Zeitung "Al-Ektisadijah" am Mittwoch ohne Angaben von Quellen und Namen der Interessenten. Eine Delegation saudischer Investoren werde nach London reisen, um direkt mit BP zu sprechen. Die Interessenten kämen nur zum Teil aus der Energiebranche.

(RTR/felt)
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