Deutschland will Migranten aufnehmen Rettungsschiffe „Ocean Viking“ und „Alan Kurdi“ dürfen in Italien anlegen

Rom · Nach tagelanger Irrfahrt auf dem Mittelmeer hat Italien den Flüchtlingen auf der „Ocean Viking“ und der „Alan Kurdi“ erlaubt, in den Hafen einzufahren. Frankreich, Deutschland und Italien wollen die Migranten aufnehmen.

 Die „Alan Kurdi“ bei einem Einsatz im Mittelmeer.

Die „Alan Kurdi“ bei einem Einsatz im Mittelmeer.

Foto: dpa/Fabian Heinz /Sea Eye

104 Migranten auf dem Rettungsschiff "Ocean Viking" sollen in der sizilianischen Hafenstadt Pozzallo von Bord gehen dürfen. Frankreich, Deutschland und Italien hätten eine Einigung zur Verteilung der Geretteten angekündigt und den italienischen Hafen als sicheren Ort zugewiesen, berichtete die Hilfsorganisation SOS Mediterranee am Dienstagnachmittag auf Twitter. Sie betreibt die "Ocean Viking" gemeinsam mit "Ärzte ohne Grenzen".

Die Crew der "Ocean Viking" hatte die Menschen in internationalen Gewässern vor Libyen aus Seenot gerettet. Die Aufnahme und Verteilung dieser Migranten wurde vom Innenministerium in Rom bestätigt. Die Besatzung hatte elf Tage lang auf die Zuweisung eines sicheren Hafens für das Schiff gewartet.

Auch für 90 Menschen, die von der "Alan Kurdi" aufgenommen wurden, ist laut dem Tweet von SOS Mediterrannee eine Lösung in Sicht. Das Schiff der deutschen Hilfsorganisation Sea-Eye hatte am Samstag aus einem havarierten Schlauchboot 91 Menschen aufgenommen. Dabei war die Crew von Schnellbooten der libyschen Küstenwache bedrängt worden, deren Besatzung auch Warnschüsse abgab. Eine schwangere Frau aus Nigeria, die unter schweren Blutungen litt, war bereits am Sonntag von der italienischen Küstenwache nach Lampedusa gebracht worden.

Die Hilfsorganisationen hatten am Montag erneut einen längerfristigen "berechenbaren und koordinierten Mechanismus für das Ausschiffen von Geretteten" gefordert.

(atrie/kna/epd)
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