Nach Schludzuweisung um Kaczynski-Absturz Nun meldet sich die Witwe zu Wort

Warschau (RPO). Die Witwe des in Zusammenhang mit dem Flugzeugunglück von Smolensk beschuldigten Luftwaffenkommandeurs hat die Vorwürfe gegen ihren verstorbenen Mann zurückgewiesen. Die russischen Ermittler hätten ihren Ehemann Andrzej Blasik zu Unrecht zum Sündenbock gemacht und diffamiert, sagte Ewa Blasik am Donnerstag in Warschau. Sie glaube nicht, dass ihr Mann bei dem Absturz im April vergangenen Jahres betrunken gewesen sei.

Polnischer Präsident tot - Die Absturzstelle
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Die russische Untersuchungskommission hatte am Mittwoch ihren offiziellen Abschlussbericht zu dem Unglück veröffentlicht, bei dem der polnische Präsident Lech Kaczynski und 95 weitere Menschen getötet wurden. Die Ermittler gaben darin der Besatzung die Schuld für den Absturz und erklärten, Blasik habe im Cockpit Druck auf die Piloten ausgeübt und diese gedrängt, trotz des schlechten Wetters zu landen. Der Kommandeur wies den Angaben zufolge einen Blutalkoholwert von 0,6 Promille auf.

Bei dem Unglück damals gab es keine Überlebenden. Neben dem Staatspräsidenten und seiner Ehefrau waren unter den Opfern auch Mitglieder der militärischen Führung des Landes, Unternehmer, Geistliche, Abgeordnete und Oppositionspolitiker. Kaczynski und seine Delegation waren auf dem Weg zu einer Gedenkveranstaltung für die polnischen Opfer des Massakers von Katyn im Zweiten Weltkrieg.

(apd)
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